11. Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrats (IPBES-11) in Windhuk, Namibia

In diesem Bereich stellen wir Ihnen die wichtigsten Entscheidungen von IPBES-11 vor, darunter die Verabschiedung zweier neuer IPBES-Berichte sowie der Start des zweiten Globalen IPBES-Assessments.

IPBES-Vorsitzender David Obura

IISD/ENB | Kiara Worth

IPBES-11 fand vom 10. bis 16. Dezember 2024 in Windhuk, Namibia, und damit erstmals auf dem afrikanischen Kontinent statt. Die einwöchige Sitzung wurde vom IPBES-Vorsitzenden David Obura (Kenia) geleitet. Insgesamt hatten sich knapp neunhundert Delegierte für das Treffen angemeldet, an dem sie sowohl persönlich als auch virtuell teilnehmen konnten. Bereits am Tag zuvor, am 9. Dezember, kamen auf dem IPBES Stakeholder-Tag Teilnehmende aus Wissenschaft und Forschung, zivilgesellschaftlicher Organisationen, darunter insbesondere auch Jugend-Vertreterinnen und -Vertreter sowie Vertreterinnen und Vertreter indigener Völker und lokaler Gemeinschaften zusammen, um Themen der IPBES-11-Agenda zu diskutieren.

Für das Gastland hielt Minister Pohamba Penomwenyo Shifeta, Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, Namibia, das Grußwort.

Die deutsche Delegation mit nationalen IPBES-Experten.

IISD/ENB | Kiara Worth

Deutschland war vor Ort durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), und die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle vertreten. Verena Klinger-Dering, Leiterin des Referates „Internationale Angelegenheiten der biologischen Vielfalt“ und der nationalen IPBES-Kontaktstelle im BMUV, hatte die Delegationsleitung inne.

Die zwischenstaatlichen Beratungen wurden in zwei weitgehend parallelen Arbeitsgruppen durchgeführt. Arbeitsgruppe I befasste sich mit dem Assessment über die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel („Nexus Assessment“) und dem Scoping-Bericht zum zweiten Globalen Assessment über biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen; Arbeitsgruppe II mit dem Assessment über die zugrundeliegenden Ursachen des Biodiversitätsverlusts und die Einflussfaktoren transformativen Wandels sowie über Optionen zur Verwirklichung der Vision 2050 für Biodiversität („Transformative Change Assessment“) sowie den Prozessfragen bezüglich der weiteren Arbeiten von IPBES.

Im Vorfeld von IPBES-11 hatte die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle im Auftrag von BMUV und BMBF die vorbereitenden Regierungsbegutachtungen der Verhandlungsdokumente wissenschaftlich-technisch begleitet und mit dem 11. Nationalen IPBES-Forum am 6. November 2024 in Bonn einschlägige nationale Expertise für die zwischenstaatlichen Beratungen auf IPBES-11 gebündelt. Die Ergebnisse wurden von der deutschen Delegation im Rahmen der Beratungen eingebracht und trugen wesentlich zur wissenschaftlichen Qualität der Beschlüsse von IPBES-11 bei.

IPBES-Exekutivsekretärin Anne Larigauderie

IISD/ENB | Kiara Worth

Die 11. Vollversammlung wurde wie gewohnt vom IPBES-Sekretariat sehr gut organisiert. Die Tatsache, dass zum ersten Mal eine IPBES-Vollversammlung auf afrikanischem Boden stattfand, wurde von den Mitgliedsstaaten vielfach hervorgehoben und sehr positiv aufgenommen.

Für die erste und bislang amtierende IPBES-Exekutivsekretärin war es die letzte IPBES-Vollversammlung. Nach zehnjähriger Tätigkeit wird Dr. Anne Larigauderie ihr Amt im Frühjahr niederlegen, um in den Ruhestand zu gehen. Im Abschlussplenum wurde sie mit emotionalen Dankesreden, die ihre beeindruckende Arbeit im IPBES würdigten, und stehenden Ovationen der Delegierten verabschiedet.

Nachfolgend finden Sie die einzelnen Beiträge zu den besonders relevanten Beschlüssen von IPBES-11: