Transformative Change Assessment

Das Transformative Change Assessment wurde von der 11. IPBES-Vollversammlung geprüft, die Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung genehmigt und seine Kapitel angenommen.

Blick in die Arbeitsgruppe bei der Diskussion der SPM.

IISD/ENB | Kiara Worth

Wie auch beim Nexus Assessment wurde die Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (Summary for Policymakers - SPM) des thematischen Assessments zu Strategien und Maßnahmen über die zugrundeliegenden Ursachen des Biodiversitätsverlusts und die Einflussfaktoren transformativen Wandels sowie über Optionen zur Verwirklichung der Vision 2050 für Biodiversität („Transformative Change Assessment“) von teilnehmenden IPBES-Mitgliedsstaaten und IPBES-Beobachterorganisationen intensiv diskutiert, inklusive Abbildungen und Präambel. Nach langen, aber insgesamt konstruktiven Beratungen wurden mit der Verabschiedung der SPM auch die umfangreichen Kapitel des Berichtes sowie das Glossar angenommen.

Deutschland konnte im Rahmen der vorbereitenden Regierungsbegutachtung schon im Vorfeld von IPBES-11 zahlreiche Änderungen erfolgreich einbringen, um mehr Klarheit und Konsistenz mit früheren IPBES-Assessments sicherzustellen und die wichtigen Rollen relevanter Akteure für transformativen Wandel, wie Regierungen, Privatsektor und Zivilgesellschaft, zu stärken. Während der Beratungen verfolgte Deutschland diese Linie weiter und konnte im Schulterschluss mit anderen Ländern eine klare und starke Kernaussage insbesondere zur Rolle von Regierungen herbeiführen. Zudem hat Deutschland unterstützt, dass naturbasierte Lösungen („nature-based solutions“) an wichtigen Textstellen verankert wurden. Wichtig für Deutschland waren auch aussagekräftige Abbildungen mit klaren Botschaften. Daher trug Deutschland unter anderem zur Stärkung der Anschaulichkeit der weltweiten Finanzierungslücke im Bereich Biodiversität bei.

IPBES

Die SPM identifiziert nun deutlich die Sektoren, die stark zum Biodiversitätsverlust beitragen, wie Landwirtschaft und Viehzucht, Fischerei, Forstwirtschaft, Infrastruktur, Bergbau und fossile Energie. Als wesentlicher Teil der Handlungsoptionen von Regierungen wird auf die Abschaffung, das Auslaufen lassen („phase out“) sowie das Reformieren von umweltschädlichen Subventionen hingewiesen. Auch die wichtige Rolle von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften, die vielfach bereits Sichtweisen, Strukturen und Praktiken im Einklang mit transformativem Wandel aufweisen, wurde noch deutlicher.

Die SPM des Transformative Change-Assessments finden Sie hier.

Insgesamt zeigte sich durch die rege Beteiligung vieler IPBES-Mitgliedsstaaten aus allen UN-Regionen das weltweit zunehmende Interesse am Thema transformativer Wandel und dringenden Handlungsbedarf. Der umfangreiche Bericht und seine SPM zeichnen sich durch eine starke Berücksichtigung soziökonomischer, geisteswissenschaftlicher und interdisziplinärer Konzepte und Definitionen aus. Zur Umsetzung von transformativem Wandel legt das Assessment fünf Kernstrategien vor und zeigt damit verbundene Handlungsmöglichkeiten auf.

Außerdem wurde das neue IPBES-Assessment medial sehr stark aufgegriffen und verbreitet. Die vom IPBES-Sekretariat noch vor Ort am 18.12.2024 ausgerichtete Pressekonferenz können Sie hier nachverfolgen.

Ein kurzes Video des IPBES-Sekretariats über das neue IPBES-Assessment können Sie hier aufrufen.

Unmittelbar nach der Verabschiedung stellte die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle im Auftrag von BMUV und BMBF und unter Mitwirkung von IPBES-Expertinnen und -Experten relevante Informationen, darunter auch die deutschsprachigen fettgedruckten Kernbotschaften aus der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung hier zur Verfügung.

Die bei IPBES-11 anwesenden Expertinnen und Experten feiern die Annahme des Berichts.

IISD/ENB | Kiara Worth

Auch im Namen des BMUV und des BMBF bedankt sich die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle an dieser Stelle bei allen beteiligten Expertinnen und Experten für die Erstellung dieses maßgeblichen neuen IPBES-Assessments, welches erstmalig das weltweit vorhandene Wissen zu transformativem Wandel bündelt und auswertet, um so wegweisende Handlungsoptionen für Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aufzuzeigen.

Ein Interview mit dem Koordinierenden Leitautor Dr. Yves Zinngrebe (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ), der Leitautorin Dr. Kristina Raab (Global Fishing Watch) und Leitautor Prof. Tobias Plieninger (Universität Göttingen und Universität Kassel) zur Veröffentlichung des Assessments zu Transformativem Wandel auf FONA.de finden Sie hier.