Nexus Assessment

Von der 11. IPBES-Vollversammlung wurde das Nexus Assessment geprüft, die Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung genehmigt und seine Kapitel angenommen.

Die Arbeitsgruppe bei der Diskussion der Nexus-SPM.

IISD/ENB | Kiara Worth

Das thematische IPBES-Assessment über die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit im Kontext des Klimawandels („Nexus Assessment“) stellte einen der zentralen Verhandlungsgegenstände von IPBES-11 dar. In den Verhandlungen wurde die Zusammenfassung für die Entscheidungsfindung (Summary for Policymakers - SPM) beginnend mit dem Hintergrund-Teil (Background Messages) von allen in der Arbeitsgruppe teilnehmenden IPBES-Mitgliedsstaaten und IPBES-Beobachterorganisationen detailliert diskutiert. Nach langen kontroversen aber konstruktiven Beratungen wurde die SPM genehmigt und die zugehörenden sieben umfänglichen Kapitel inklusive Glossar angenommen. Die umfassenden Empfehlungen betonen eindrücklich die Wechselwirkungen zwischen den bewerteten Nexus-Elementen Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Klima, die sektorübergreifende und gesamtgesellschaftliche Planungen und Maßnahmen erforderlich machen dürften.

© IISD/ENB | Kiara Worth

Bereits in den vorbereitenden Regierungsbegutachtungen der Kapitelentwürfe konnte Deutschland zahlreiche Punkte erfolgreich einbringen, die beispielsweise zur klaren Benennung von Klima als fünftes Nexus-Element, zur stärkeren Berücksichtigung von Dürre sowie von Wald- und Flächenbränden im Sinne der Verknüpfung zu allen drei Rio-Konventionen (UNFCCC, CBD und UNCCD) und zur Klarheit von Abbildungen führten. In den Beratungen konnte unter anderem eine ambitionierte Sprache zur Rolle von Feuchtgebieten für die Nexus-Elemente sowie der „One Health“-Ansatz im Bericht gestärkt werden.

Das in einem Zeitraum von rund drei Jahren erstellte Nexus-Assessment bietet eine noch nie dagewesene Bandbreite an ganzheitlichen Handlungsoptionen zur Überwindung der globalen Biodiversitätskrise und der mit ihr verbundenen Krisen für Ernährung, Wasser, Verschmutzung, Gesundheit und Klima. Dabei berücksichtigt der Bericht die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nexus-Elementen und bewertet die Handlungsoptionen hinsichtlich der Wirksamkeit zur Steuerung des gesamten Nexus. Dieser Nexus-Ansatz ist wichtig, da trotz der Verflechtung der Bedrohungen für Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Klima Entscheidungen zur Bewältigung dieser Bedrohungen oft noch isoliert getroffen werden, was zu Fehlausrichtungen und Zielkonflikten beziehungsweise unbeabsichtigten Folgen führen kann.

Die auf IPBES-11 anwesenden Nexus-Expertinnen und -Experten.

ISD/ENB | Kiara Worth

165 der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Expertinnen und Experten haben die komplexen, aber entscheidenden Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel untersucht, um Handlungsoptionen zu entwickeln, die den gesamten Nexus berücksichtigen. Im Namen des BMUV und des BMBF bedankt sich die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle hier bei allen beteiligten Expertinnen und Experten für die Erstellung dieses wichtigen und anspruchsvollen IPBES-Assessments.

Die SPM zum Nexus Assessment finden Sie hier hier.

Die vom IPBES-Sekretariat ausgerichtete Pressekonferenz in Windhuk vom 18.12.2024 (Nexus Assessment Report Launch) können Sie hier abrufen.

Ein kurzes Video des IPBES Sekretariats über den Bericht können Sie hier ansehen.

Im Auftrag von BMUV und BMBF stellt die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle unter Mitwirkung von IPBES-Expertinnen und -Experten relevante Informationen, darunter auch die deutschsprachigen fettgedruckten Kernbotschaften aus der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung hier zur Verfügung.

Ein Interview mit dem Koordinierenden Leitautor Prof. Ralf Seppelt (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ) und den Leitautorinnen Jun.-Prof. Dr. Lisa Biber-Freudenberger (Universität Bonn) und Dr. Stephanie Thomas (Universität Bayreuth) zur Veröffentlichung des Nexus Berichts auf der FONA Website finden Sie hier.