Annahme des Scoping-Berichts zur Durchführung des zweiten Globalen IPBES-Assessments

Bei IPBES-11 wurde der unmittelbare Start eines zweiten Globalen IPBES-Assessments auf Grundlage des in Windhuk angenommenen Scoping-Berichts beschlossen. Die Erstellung des zweiten Globalen Assessments beginnt 2025. Der Bericht soll 2028 vorgelegt werden. Das Assessment wird am ersten Globalen IPBES-Assessment anknüpfen und darin die Veränderungen seit dessen Veröffentlichung in 2019 aufzeigen.

Bei IPBES-11 wurde beschlossen, einen mehrjährigen Prozess zur Erstellung des zweiten Globalen Assessments über den Zustand der Biodiversität und der Ökosystemleistungen auf der Grundlage des in Windhuk von den IPBES-Mitgliedsstaaten beratenen und angenommenen Scoping-Berichts durchzuführen. Ein solcher Scoping-Bericht legt die Ziele eines sich anschließenden umfassenden IPBES-Assessments fest und nennt die dafür erforderlichen Inhalte und Ressourcen sowie einen Fahrplan für seine Erstellung.

Das übergeordnete Ziel des zweiten Globalen IPBES-Assessments ist es, relevante Erkenntnisse zu bewerten, die seit der Veröffentlichung des ersten Globalen IPBES-Assessments zu Biodiversität und Ökosystemleistungen 2019 (SPM auf Englisch, auf Deutsch) hinzugekommen sind. Weiterhin soll der Bericht auch die Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und des Lebens im Einklang mit der Natur bewerten.

Die vom IPBES-Vorsitzenden David Obura geleitete Arbeitsgruppe während der Diskussion des Scoping-Berichts für ein zweites Globales Assessment.

IISD/ENB | Kiara Worth

Zur Erreichung dieses Ziels wird das zweite Globale IPBES-Assessment verschiedene räumliche Skalen, von der lokalen bis zur globalen Ebene, analysieren und daraus fundierte Handlungsoptionen für politische sowie andere Entscheidungsprozesse ableiten. Dafür enthält der von IPBES-Mitgliedsstaaten in Windhuk verabschiedete Scoping-Bericht fünf logisch aufeinander aufbauende Kapitel-Einteilungen, beginnend mit der Beschreibung des Rahmens für das Assessment, Status- und Trendanalysen sowie die Bewertung zukünftiger Pfade und Handlungsoptionen. Erstmalig wird es ein eigenes Kapitel über verschiedene Wissenssysteme und die Rolle indigener Völker und lokaler Gemeinschaften geben, das Konzepte und Rahmenwerke zur Verflechtung von indigenen und lokalen Wissenssystemen mit Wissenschaft erarbeitet, die auch in den weiteren Kapiteln berücksichtigt werden sollen.

Die Empfehlungen der nationalen Beratungen auf dem 11. Nationalen IPBES-Forum am 6. November 2024 in Bonn zur Vorbereitung der zwischenstaatlichen Verhandlungen in Windhuk finden sich im Scoping-Bericht wieder: So weist der Scoping-Bericht beispielsweise eine gewisse Flexibilität auf, die es den künftigen Autorinnen und Autoren des Berichts ermöglichen soll, bei Bedarf relevante neue Entwicklungen während des Erstellungszeitraums in den Bewertungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus soll die ausdrückliche Berücksichtigung der regionalen und lokalen Ebene im Assessmentprozess auch die Wirksamkeit künftiger Handlungsoptionen stärken. Auch die Berücksichtigung mariner Ökosysteme wurde deutlich gestärkt. So konnte mit Unterstützung von Deutschland und Frankreich der Vorschlag zur Erarbeitung einer kapitelübergreifenden Box zu marinen Ökosystemen angenommen werden. Der Zeitrahmen für die Erstellung des Assessments sieht vor, dass seine wissenschaftlichen Ergebnisse 2028 vorliegen. Damit würden seine Erkenntnisse für einen Folgeprozess für den in 2030 ablaufenden globalen Biodiversitätsrahmens, dem „Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework“, bereitstehen.

Alle Informationen zu den laufenden Nominierungsaufrufen für Expertinnen und Experten sowie für Fellows finden Sie hier.