IPBES-relevante Veröffentlichungen

Im letzten Beitrag informieren wir Sie über die anstehende Veröffentlichung der deutschsprachigen Übersetzung der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger:innen des globalen IPBES-Assessments der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen sowie dem gemeinsam mit nationalen Experten erarbeiteten Blühkalender der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle.

Ankündigung der Veröffentlichung

Cover der deutschsprachigen Übersetzung des SPM Globales Assessment

Das Titelblatt der deutschsprachigen Übersetzung.

IPBES

In Kürze wird die deutschsprachige Übersetzung der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger:innen (Summary for policymakers - SPM) des globalen IPBES-Assessments der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen unter folgendem Link abrufbar sein:

Deutschsprachige 1:1-Übersetzung SPM globales IPBES-Assessment der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen

Der deutschsprachige Text der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger:innen wurde in Abstimmung mit den Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie Bildung und Forschung (BMBF) von einer Expert:innen-Gruppe unter der Koordination von Prof. Dr. Josef Settele, Ko-Versitzender des globalen IPBES-Assessments der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen, auf Grundlage der offiziellen englischen Version der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger erstellt.

Veröffentlichung des Blühkalenders der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle

Anlässlich des Weltbienentages am 20. Mai 2021 veröffentlichte die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle ihren Blühkalender. Die Idee dazu entstand durch Anfragen von Besucher:innen des "Tags der offenen Tür der Bundesregierung 2019" in Berlin, auf welchem die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit einem Infostand vertreten war. Der Blühkalender stellt blühende Wildpflanzen für naturnahe Bepflanzungen zur Unterstützung von Bestäuberinsekten vor. Die Broschüre greift dabei aktuelle Befunde des Weltbiodiversitätsrats auf.

Cover Blühkalender

Cover des Blühkalenders

Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle / Sven / Adobe Stock

Seit Millionen von Jahren tragen Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Vögel, Fledermäuse und andere Bestäuber Pollen von einer Blüte zur anderen und tragen somit zur Verbesserung der biologischen Vielfalt sowie zur Sicherung unserer Ernährung bei. Die Bestäubung ist unverzichtbar für das Funktionieren von Ökosystemen, die lebenswichtige Leistungen wie die Versorgung mit Sauerstoff, sauberem Wasser und Nahrungs- und Heilmitteln zur Verfügung stellen.

Knapp 30 Prozent der Wildpflanzen in Deutschland sind als gefährdet eingestuft, etwa vier Prozent sind vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Biomasse an Fluginsekten, zu denen viele Bestäuber zählen, um bis zu 75 Prozent verringert. Die Ursachen des Rückganges der Vielfalt und der Anzahl von Wildpflanzen und Insekten sind vielfältig. Dazu tragen der Verlust von Lebensräumen oder die Intensivierung, aber auch die Aufgabe der Landwirtschaft bei. Dieser Entwicklung können wir jedoch alle entgegentreten, indem wir blühende heimische Wildpflanzen zur Gestaltung unserer Gärten und Balkone einsetzen. Der Blühkalender kann hierfür als Inspiration und Information dienen.

Die im Blühkalender aufgeführten Pflanzenarten eignen sich zur Bepflanzung im eigenen Garten und/oder auf dem Balkon. Die gelisteten Wildpflanzen werden in Gärtnereien angeboten beziehungsweise sind in Saatgutmischungen enthalten, die online bestellt werden können.

Die Auswahl der Arten erfolgte in Abstimmung mit dem international anerkannten Insektenexperten und leitenden IPBES-Autor Prof. Josef Settele sowie dem Pflanzenökologen und Experten für regionales Saatgut Dr. Walter Durka. Beide Experten sind am Helmholtz¬-Zentrum für Umweltforschung - UFZ tätig.

Zur Gefährdungssituation der Bienen in Deutschland: Nach Angaben des Rote-Liste-Zentrums sind rund 48 Prozent der Bienenarten bestandsgefährdet oder ausgestorben. Nur 37 Prozent sind ungefährdet, 5 Prozent extrem selten, 8 Prozent stehen auf der Vorwarnliste, für 3 Prozent gibt es nicht genügend Daten. Die Gesamtartenliste auf der Website des Rote-Liste-Zentrums zeigt alle Bienen der Roten Liste – auch die ungefährdeten. Man kann sie nach Gefährdungskategorien sortieren und erhält Steckbriefe mit den wichtigsten Angaben zur Bestandssituation der Arten.