Prof. Dr. Josef Settele

"Ich finde es wichtig, sich in den IPBES-Prozess aktiv mit einzubringen, um für den Erhalt des natürlichen wie kulturellen globalen Erbes bessere Rahmenbedingungen zu schaffen."

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Prof. Dr. Josef Settele

Angaben zur Person:

Prof. Dr. Josef Settele, Agrarbiologe und Ökologe

Institutionelle Anbindung:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ

Weitere Hintergrundinformationen zu Person und Institution:
http://www.ufz.de/index.php?en=817

Autor in welcher Expertengruppe / Task Force (vergangen und gegenwärtig); ggf. weitere Funktionen im IPBES-Prozess

  • Coordinating Lead Author für Kapitel 4 (Triebkräfte) im Assessment für IPBES-Arbeitselement 3(a); Thematisches Assessment zu Bestäubern, Bestäubung und Nahrungsmittelproduktion; abgeschlossener Prozess
  • Mitautor des Summary for Policy Makers (SPM) für IPBES-Arbeitselement 3(a); Thematisches Assessment zu Bestäubern, Bestäubung und Nahrungsmittelproduktion; abgeschlossener Prozess
  • Mitherausgeber des Gesamt-Assessments für IPBES-Arbeitselement 3(a); Thematisches Assessment zu Bestäubern, Bestäubung und Nahrungsmittelproduktion; abgeschlossener Prozess
  • Berater für die deutschsprachige Broschüre zum Bestäuber-Assessment (IPBES-Arbeitselement 3(a) (Link: http://www.de-ipbes.de/media/content/Bestaeuber-Broschuere_ipbes_KS.pdf)
  • Lead Author für Kapitel 4 (Triebkräfte) im Assessments für IPBES-Arbeitsprogramm Element 2(b); Regionale/subregionale Assessments zu Biodiversität und Ökosystemleistungen für die Region Asien und Pazifik; laufender Prozess
  • Co-Chair für IPBES-Arbeitsprogramm Element 2(c); Globales Assessment;
  • seit 2022: Mitglied des IPBES Mutlidisziplinären Expertengremiums (MEP)

Teilnahme an anderen IPBES-relevanten Aktivitäten
2010 bis 2014 - Koordinierender Leitautor zum Kapitel 4 "Terrestrial and inland water systems" des IPCC-Berichtes

Fragen:

Was ist Ihre Motivation, sich aktiv am IPBES-Prozess zu beteiligen?
Der Austausch unter Experten auf globaler Ebene, mit dem Ziel zu gemeinsamen, politikrelevanten Aussagen zu gelangen.

Was ist für Sie das Besondere am Weltbiodiversitätsrat IPBES?
Dass es uns dadurch möglich wird, überregionale Entwicklungen im Bereich von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen realistischer einzuschätzen und dass die Beschlussdokumente gemeinsam mit den Regierungsdelegationen als Konsensdokumente verabschiedet werden und dadurch einen sehr hohen Stellenwert erreichen.

Sie waren bereits am Erstellungsprozess für das IPBES-Arbeitsprogramm Element 3a „Thematisches Assessment zu Bestäubern, Bestäubung und Nahrungsmittelproduktion“  beteiligt. Welche Erfahrungen haben Sie dort machen können und was hat Sie besonders beeindruckt?
Die wesentlichen Erfahrungen beziehen sich auf das sehr konstruktive Miteinander der darin beteiligten ca. 80 Kollegen. Es ist ermutigend zu sehen, wie sehr den Fachwissenschaftlern an der Erlangung politikrelevanter Information gelegen ist und wie sehr sie auch in der Lage sind, ihre eigenen Forschungsschwerpunkte zugunsten des größeren Bildes nicht in den Vordergrund zu stellen.

Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit "Wissenschafts-Politik-Schnittstellen" gemacht? Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie bei einer Mitarbeit an solchen Schnittstellen?
Ich war bereits als CLA im letzten IPCC-Weltklimabericht tätig. Diese Erfahrung hat mich dazu bewegt, mich auch in IPBES aktiv mit einzubringen, um für den Erhalt des natürlichen wie kulturellen globalen Erbes bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Chancen wie auch Herausforderungen für IPBES (wie auch für IPCC) sehe ich vor allem darin, dass gemeinsam mit Regierungsdelegationen das Abschlussdokument erarbeitet wird und dass im Vorfeld hierfür ein ausführlicher Konsultationsprozess mit den Fachkollegen wie auch der breiteren interessierten Öffentlichkeit stattfindet - für mich ein Paradebeispiel der Ko-Produktion von handlungsrelevantem Wissen.

Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die Zukunft von IPBES?
Ein noch stark zunehmender Bekanntheitsgrad der dazu beiträgt, dass die Erkenntnisse aus dem Prozess eine möglichst breite Umsetzung erfährt.