Gastbeitrag zum Thema Stärkung von IPBES durch Kompetenzaufbau in der Region Südosteuropa, Kaukasus und Zentralasien

Im aus Mitteln des BMUV geförderten Projekt hat das Institut für Biodiversität – Netzwerk e. V. (ibn) zwischen Dezember 2021 und Juni 2024 sieben nationale und regionale Fortbildungsveranstaltungen zum Kompetenzaufbau in der Region Südosteuropa, Kaukasus und Zentralasien zur Stärkung von IPBES durchgeführt. 2024 waren das vor allem zwei Veranstaltungen.

Gastbeitrag von Dr. Axel Paulsch, Institut für Biodiversität – Netzwerk e. V. (ibn)

Teilnehmende des Workshops

Dr. Axel Paulsch

Im März konnte in Sofia, Bulgarien, ein bilateraler Workshop mit Rumänien durchgeführt werden, der aufzeigte, welche Beteiligungsmöglichkeiten an IPBES auf verschiedenen Ebenen bestehen, als Staat, als wissenschaftliche Einrichtung, als beobachtende Organisation oder als individuelle Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler. Da invasive gebietsfremde Arten sowohl in Bulgarien als auch in Rumänien eine zunehmende Bedrohung für heimische Ökosysteme sind, wurde anhand des 2023 verabschiedeten IPBES-Assessments zu invasiven gebietsfremden Arten beispielhaft diskutiert, wie IPBES-Assessments für nationale umweltpolitische Entscheidungen genutzt werden können.

Im Juni wurde der Abschlussworkshop des Projekts in Tiflis, Georgien, durchgeführt, an dem 29 Teilnehmende aus Armenien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Georgien, Moldau, Montenegro, Kirgisistan, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Türkei, Tadschikistan und Usbekistan teilnahmen, darunter sieben IPBES National Focal Points. Ein Programmteil befasste sich mit dem Aufbau von Netzwerken (Community of Practice), dem Einbinden von Stakeholdern und der konkreten Unterstützung für National Focal Points. Darüber hinaus wurde an zwei zur Kommentierung ausliegenden Papieren für IPBES 11 (Dezember 2024) aufgezeigt, wie die Kommentierung funktioniert und der jeweilige Text in Gruppenarbeit durchgegangen. In Bezug auf ein Arbeitspapier zur politikunterstützenden Funktion von IPBES wurden die gesammelten Kommentare von ibn an die zuständige Stelle bei UNEP WCMC (United Nations Environment Programme World Conservation Monitoring Centre) weitergeleitet. Im Fall des Scoping-Berichts für das 2. Globale Assessment wurden die in Gruppenarbeit erstellten Kommentare den Teilnehmenden zu Verfügung gestellt, um sie im laufenden Review-Prozess selbst einreichen zu können, sei es als einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder im Namen eines Mitgliedstaats durch den jeweiligen National Focal Point. Am Rande des Workshops wurden gemeinsame Publikationen und bilateraler Erfahrungsaustausch zu nationalen Initiativen vereinbart.

Das Projekt hat damit zum Kompetenzaufbau in der Region beigetragen und Strukturen initiiert, die in Zukunft aus den Ländern der Region heraus zu IPBES beitragen und IPBES-Ergebnisse national nutzen können.