Gastbeitrag: Projektvorstellung RESPIN

Eine Brücke zwischen Klima- und Biodiversitätswissen für fundierte politische Entscheidungen.

Gastbeitrag von Dr. Yves Zinngrebe und Hannah Korinth (beide Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ)

RESPIN

Das RESPIN-Projekt (REinforcing Science-Policy INterfaces for integrated biodiversity and climate knowledge and policies) ist eine EU-Horizon-Initiative, die darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik zu stärken, um integrierte Lösungen gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt zu entwickeln. Ziel ist es, eine fundierte, evidenzbasierte Politik zu fördern, die den Herausforderungen von Biodiversitäts- und Klimaschutz gemeinsam begegnet. RESPIN konzentriert sich auf verschiedene Ebenen: lokal, regional, national und überregional – in Europa, Afrika und Südamerika. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, die Wissensnetzwerke von IPBES und IPCC enger zu verbinden, um so die Lücke zwischen der Klima- und Biodiversitätsforschung zu schließen und gleichzeitig Kapazitäten für eine engere Zusammenarbeit aufzubauen.

Mit elf Partnern aus zehn Ländern verfolgt das Projekt über vier Jahre hinweg mehrere Ziele:

  • Stärkung der Wissensträger: Das Projekt fördert die Beteiligung verschiedener Wissensgruppen an den Prozessen von IPBES und IPCC. Dies geschieht durch die Bewertung bestehender Wissenstransferprozesse, den Aufbau von Kapazitäten und die Förderung langfristiger Kooperationen.
  • Stärkung der Wissensnutzung auf nationaler und subnationaler Ebene: Es werden Lücken und Barrieren identifiziert, um die Nutzung der Ergebnisse von IPBES und IPCC auf verschiedenen politischen Ebenen zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen Klimaschutz und Biodiversitätsschutz zu intensivieren.
  • Entwicklung zukunftsorientierter Perspektiven für das SPI-Engagement auf EU-Ebene: Das Projekt integriert die Ergebnisse von IPBES und IPCC in die EU-Politik, fördert Kohärenz und entwickelt Formate zur Einbindung des privaten Sektors.
  • Skalierung und Kommunikation: Das Projekt setzt sich für eine breitere Bewusstseinsbildung bezüglich der Prozesse von IPBES und IPCC ein, indem es deren Ergebnisse in leicht zugängliche Formate übersetzt und Plattformen für Zusammenarbeit sowie strategische Partnerschaften entwickelt.

RESPIN Kick-Off Meeting in Leipzig, 2024

Pensoft

Wir führen zunächst Analysen zu bisherigen Erkenntnissen mit Wissenschafts-Politik-Prozessen durch. Dafür gibt es unter anderem eine Umfrage zu Erfahrungen und Erwartungen im Engagement zu IPBES und IPCC durch. Eine weitere Studie soll offenlegen, wie sich Entscheidungsträgerinnen und -trägern zu Klima und Biodiversität informieren, um IPBES und IPCC-Produkte besser daraufhin abstimmen zu können. Einige Workshops in Brüssel, Cali und Barcelona haben zudem mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft eruiert, wie wissenschaftliche Erkenntnisse tatsächlich in ihren täglichen Arbeiten aufgegriffen werden können.

Als Koordinator und deutscher Projektpartner Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) organisieren wir am 1. April 2025 einen Workshop in Wiesbaden mit dem Titel „Welche Informationen brauchen subnationale Regierungsebenen, um besser auf Herausforderungen im Bereich Klima und Biodiversität zu reagieren?“. Der Workshop ist Teil einer Veranstaltungsreihe des RESPIN-Projekts, zu der bereits erfolgreiche Workshops in Barcelona, Cali (Kolumbien), und Brüssel gehört haben. Ziel des Workshops in Deutschland ist es, konkrete Ansätze zu entwickeln, wie wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Klima und Biodiversität gezielt in regionale politische Entscheidungen – insbesondere in Hessen und Rheinland-Pfalz – integriert werden können. Dabei werden Hindernisse identifiziert, die den Zugang zu Wissen erschweren, und Strategien erarbeitet, um wissenschaftliche Ergebnisse für politische Entscheidungsträgerinnen und -träger besser nutzbar zu machen. Im Herbst planen wir eine Erweiterung des Formats zu einem nationalen Workshop für Deutschland, wie auch in weiteren Ländern wie Finnland, Kolumbien, Spanien, Südafrika und Armenien, um die Ergebnisse in verschiedenen Kontexten weiter zu vertiefen.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://respin-project.eu/. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Yves Zinngrebe (yves.zinngrebe@ufz.de) oder Dr. Yamini Yogya (yamini.yogya@ufz.de).