10. Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrats (IPBES 10)

Dieser Beitrag unserer Newsletter-Ausgabe vom Oktober 2023 gibt einen Überblick über die Beratungen während der zehnten Vollversammlung des IPBES.

Große IPBES-10 Buchstaben, dahinter das Deutsche Verhandlungsteam

IPBES-10 – das Deutsche Verhandlungsteam

IISD/ENB | Anastasia Rodopoulou

IPBES 10 fand vom 28.08. bis 02.09.2023 am Sitz des IPBES-Sekretariates in Bonn statt und wurde von den USA ausgerichtet. Die knapp einwöchige Sitzung wurde von Ana María Hernández Salgar, IPBES-Bureau Vorsitzende, geleitet. Für das Gastland Deutschland hielt Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) das Grußwort. Dr. Kyle Powys Whyte, Science Envoy for Indigenous Knowledge, begrüßte für den Gastgeber USA die Teilnehmenden. UNESCO begrüßte ebenfalls im Namen der strategischen Partnerschaft zwischen IPBES und UNEP, UNDP, UNESCO und FAO die Teilnehmenden.

Deutschland wurde durch folgende Bundesministerien vertreten: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Auch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das Thünen-Institut und die Deutsche IPBES Koordinierungsstelle vertraten Deutschland. Dabei hatten Inka Gnittke, Leiterin der BMUV-Unterabteilung Naturschutz und Verena Klinger-Dering, Leiterin des BMUV-Referates Internationale Angelegenheiten der biologischen Vielfalt, die Delegationsleitung inne.

Die Konferenz, inklusive der Möglichkeit zur virtuellen Teilnahme, war seitens des IPBES-Sekretariats gut organisiert und die bewährte Ausrichtung einer IPBES-Vollversammlung in Bonn wurde an zahlreichen Stellen positiv hervorgehoben.

Im Vorfeld der 10. Vollversammlung hatte die Deutsche IPBES Koordinierungsstelle im Auftrag von BMUV und BMBF die Regierungsbegutachtung der Verhandlungsdokumente wissenschaftlich-technisch begleitet und mit dem 10. Nationalen Forum zu IPBES am 13. Juli 2023 in Berlin einschlägige nationale Expertise für die zwischenstaatlichen Beratungen auf IPBES 10 gebündelt. Die Ergebnisse wurden von der deutschen Delegation im Rahmen der Verhandlungen eingebracht und trugen wesentlich zur wissenschaftlichen Qualität der Beschlüsse der 10. IPBES-Vollversammlung bei.

Die Verhandlungen fanden in zwei Arbeitsgruppen statt: Arbeitsgruppe I widmete sich ausschließlich dem thematischen Assessment „Invasive gebietsfremde Arten und ihre Kontrolle“, Arbeitsgruppe II befasste sich mit den Prozessfragen bezüglich der weiteren Arbeiten von IPBES. Beide Arbeitsgruppen wurden von Mitgliedern des IPBES-Bureaus geleitet.

Darüber hinaus tagte eine Kontaktgruppe zum Budget.

Zentrale Entscheidungen

  • Die Verabschiedung des thematischen Assessments „Invasive gebietsfremde Arten und ihre Kontrolle“;
  • Eine Entscheidung über Vorschläge zur Zusammenarbeit zwischen IPBES und dem Weltklimarat IPCC;
  • Die Annahme der Arbeitsprogramme und der institutionellen Arrangements für die IPBES Arbeitselemente Kapazitätsaufbau, Stärkung der Wissensgrundlagen und Politikunterstützung;
  • Die Annahme der Leistungsbeschreibung für die Zwischenbewertung des IPBES-Arbeitsprogramms bis 2030;
  • Die Annahme folgender neuer Elemente im laufenden IPBES-Arbeitsprogramm bis 2030:
    • Zweites Globales Assessment
    • Methodisches Assessment zum Monitoring von biologischer Vielfalt
    • Methodisches Assessment zu Raumplanung und Konnektivität
  • Die Wahl des IPBES-Bureaus für die UN-Region WEOG (Western Europe and Other States), zu der Deutschland, wurde erneut Dr. Douglas Beard, USA, gewählt, weitere Mitglieder für WEOG sind Prof. Eeva Primmer, Finnland, und Dr. Janina Heim, Deutschland, sowie Dr. Sebastian König, Schweiz, als Alternates. Informationen über die vollständige Zusammensetzung des neuen Bureaus finden Sie hier.
  • Die Billigung des IPBES-Haushalts für die Jahre 2023 und 2024.