8. Nationales IPBES-Forum - 18. Januar 2021 | Online

Zum achten Mal fand am 18. Januar 2021 das nationale IPBES-Forum statt. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wurde die normalerweise in Bonn stattfindende Veranstaltung in den virtuellen Raum verlegt.

Zum achten Mal fand am 18. Januar 2021 das Nationale IPBES-Forum statt. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wurde die normalerweise in Bonn stattfindende Veranstaltung in den virtuellen Raum verlegt. Eingeladen waren IPBES-Expert:innen und -Stakeholder aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. 

Teilnehmer:innen 8. Nationales IPEBS Forum

Teilnehmer:innen an der Online-Konferenz des 8. Nationalen IPBES-Forums.

Stephanie Thomas

Die im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung regelmäßig von der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle ausgerichteten nationalen Foren informieren über Neuigkeiten rund um die nationalen und internationalen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Weltbiodiversitätsrat IPBES und sind eine etablierte Plattform für den Austausch nationaler Stakeholder. Sie dienen außerdem den nationalen Vorbereitungen auf die nächste Plenarsitzung des IPBES: die diesjährige Plenarsitzung wird im Juni ebenfalls als Online-Konferenz stattfinden.

Mit 84 Teilnehmer:innen knüpfte die Online-Veranstaltung an das große Interesse an den nationalen IPBES-Foren der letzten Jahre an. Die regionale Verteilung und Zuordnung der Teilnehmenden zu den jeweiligen Akteursgruppen werden durch die beiden folgenden Diagramme veranschaulicht:

Teilnehmende 8. Nationales Forum

Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle

Im Fokus des diesjährigen nationalen IPBES-Forums standen die beiden IPBES-Scoping-Berichte zur

  • Beurteilung der Verknüpfungen zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit (Nexus-Assessment )
  • Beurteilung der zugrundeliegenden Ursachen für den Biodiversitätsverlust und der Bedingungen für einen transformativen Wandel sowie der Möglichkeiten, die Vision für Biodiversität 2050 zu erreichen (Transformative Change-Assessment)

Scoping-Berichte werden von einer Gruppe nominierter Expert:innen sowie Vertreter:innen des multidisziplinären Expertengremiums (MEP) und des Büros von IPBES erstellte. Sie entwerfen den Untersuchungsrahmen für ein zukünftiges mehrjähriges IPBES-Assessments und sind somit grundlegend für dessen Zielrichtung.

Beide zukünftigen IPBES-Assessments, deren Scoping-Berichte auf dem Forum vorgestellt wurden, sollen entscheidende Beiträge für die Umsetzung des Globalen Rahmens für die biologische Vielfalt für die Zeit nach 2020 sowie für Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bieten.

Eingeleitet wurde das nationale IPBES-Forum mit den Grußworten aus den Ministerien, welche von Dr. Christiane Paulus, Leiterin der Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Prof. Dr. Veronika von Messling, Leiterin der Abteilung Lebenswissenschaften im Bundesministerium für Bildung und Forschung überbracht wurden.

Frau Dr. Paulus unterstrich in ihrem Grußwort die Rolle des Forums: Obwohl beide Berichte sich in der zweiten Begutachtungsphase befänden, die sich primär an Regierungen richtet, „werden die Diskussionsbeiträge heute bei der Beurteilung durch die Regierung eine große Hilfe sein.“ Darüber hinaus ist für BMU neben der hohen wissenschaftlichen Qualität entscheidend, ob die Scoping-Berichte die nötige Politikrelevanz der Assessments im Blick behalten. Frau Dr. von Messling (BMBF) betonte, dass die gegenwärtige Pandemie-Situation nochmals die Bedeutung beider geplanter Assessments hervorhebt, „denn es handelt sich einerseits um die Verknüpfungen u. a. zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit. Und es geht andererseits auch um die Beurteilung der Ursachen für den Biodiversitätsverlust und der Bedingungen für den transformativen Wandel.“

Dr. Simone Schiele, Head of IPBES Work Programme des IPBES Sekretariats, legte den Prozess zur Erstellung der beiden Assessments im Rahmen des aktuellen IPBES-Arbeitsprogramms dar:
Die beiden Scoping-Berichte werden auf der achten Plenarsitzung von IPBES im Juni 2021 von den Mitgliedsstaaten beraten. Die Annahme beider Scoping- Berichte auf der Plenarsitzung würde noch in diesem Jahr mit einem Nominierungsaufruf für Expert:innen den drei- (für das Transformative Change Assessment) bzw. vierjährigen (für das Nexus Assessment) Erstellungsprozess der Assessments beginnen.

Eine schematische Darstellung des IPBES-Assessmentverfahrens finden Sie hier.

Im Anschluss wurden die beiden Berichte in zwei aufeinanderfolgenden Sessions durch die an den Scopings mitwirkenden IPBES-Expert:innen Prof. Dr. Ralf Seppelt (Lead-Expert für das Scoping zum Nexus Assessment, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig) und Dr. Silke Beck (Lead-Expert für das Scoping zum Assessment Transformative Change, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig) vorgestellt. Die Teilnehmer:innen hatten nach Abgabe einer Vertraulichkeitsvereinbarung die Möglichkeit, beide Berichte im elektronischen Format vom IPBES-Online-Portal herunterzuladen. Auf den Diskussionsrunden konnten somit konkrete Aspekte bezüglich Struktur und Inhalte beleuchtet werden.

Da es sich bei den beiden Scoping-Berichten bis zu ihrer Annahme durch die IPBES-Plenarsitzung weiterhin um vertrauliche Dokumente handelt und auch die Teilnahme am nationalen IPBES-Forum der Vertraulichkeit unterlag, wird zu diesem Zeitpunkt auf eine inhaltliche Zusammenfassung der Sessions verzichtet.

Worin Repräsentant:innen verschiedener gesellschaftlicher Wirkungsfelder den Nutzen der beiden geplanten IPBES-Assessments für ihre konkreten Arbeitsfelder sehen, konnte zum Abschluss des Forums durch Kurz-Statements nationaler Stakeholder verdeutlicht werden.

Aus der Perspektive:


Das Programm des 8. Nationalen Forums finden Sie hier.