Massiver Verlust von Biodiversität - Globaler IPBES-Bericht in Paris vorgestellt

Together we can make biodiversity great again“ - mit diesem Ausspruch der Exekutivsekretärin, Dr. Anne Larigauderie, fand die siebte Vollversammlung von IPBES in Paris mit beinahe 900 TeilnehmerInnen, darunter über 100 anwesende Mitgliedsstaaten, ihren Abschluss.

Die 6-tägige Konferenz des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) in der UNESCO-Zentrale in Paris, unweit des Eifelturms, ist nach den intensiven Verhandlungen zu mehreren Themen am 4. Mai 2019 sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Ergebnisse sind unter anderem folgende:

  • Der erste Globale IPBES-Bericht zum Zustand der Biodiversität und von Ökosystemleistungen wurde von über hundert Mitgliedsstaaten am Vormittag des 4. Mai angenommen;
  • Die Themen für neue IPBES-Berichte zum transformativen Wandel sowie zu Verflechtungen von Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit sowie Biodiversität und Wirtschaft/Unternehmen wurden festgelegt;
  • Es wurden Schritte für eine engere Zusammenarbeit zwischen IPBES und dem Weltklimarat IPCC beschlossen;
  • Das IPBES Bureau wurde neu gewählt. Vorsitzende des Bureaus für die nächsten drei Jahre ist Ana Maria Hernandez aus Kolumbien. Der scheidende IPBES Bureau-Vorsitzende, Prof. Robert T. Watson, wurde unter tosendem Beifall von den Mitgliedsstaaten des IPBES sowie von UN-Einrichtungen und MitgliederInnen nicht-staatlicher Organisationen verabschiedet.
     

Bericht des Weltbiodiversitätsrats

Für Deutschland besonders wichtig war die nach intensiven Verhandlungen erfolgreich angenommene Zusammenfassung für Entscheidungsträger des globalen Assessments sowie der dazugehörende über 1000-seitige technische Bericht.

Der Bericht des Weltbiodiversitätsrats zeigt neben einer umfassenden Zusammenstellung der Veränderungen und des fortschreitenden massiven Verlusts von Biodiversität und Ökosystemleistungen wirksame politikrelevante Handlungsoptionen für ihren Schutz, ihre Wiederherstellung und für ihre nachhaltige Nutzung auf. Es werden aber auch wesentliche Wissenslücken in verschiedenen Themenfeldern aufgedeckt, die von fehlenden Daten, Monitoring, und Taxonomie über Szenarien- und Modellierung bis hin zur umfassenden und integrierten Bewertung von Politikmaßnahmen reichen.

Bericht lesen und herunterladen
 

15.000 Publikationen ausgewertet

Für den Bericht wurden über drei Jahre ca. 15.000 Publikationen - wissenschaftliche Publikationen als auch Regierungsdokumente - zum Stand und zu Trends von biologischer Vielfalt von insgesamt 450 Expertinnen und Experten aus 50 Ländern, darunter 40 aus Deutschland ausgewertet. Ebenso wurden vom internationalen Autorenteam auch andere Wissenssysteme wie beispielsweise indigenes und lokales Wissen herangezogen.

Prof. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle leitet seit drei Jahren als Ko-Vorsitzender gemeinsam mit den Ko-Vorsitzenden Prof. Sandra Díaz (Argentinien) und Prof. Eduardo S. Brondízio (Brazilien und USA) die Erstellung dieses Berichts. Dieser jüngste Bericht von IPBES findet bereits politische Beachtung beim G7-Umweltministertreffen, Anfang Mai in Metz/Frankreich.
 

Pressemitteilung

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung