Ergebnisse von IPBES-8

Die Verabschiedung zweier Scoping-Berichte, eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Weltklimarat IPCC, die Annahme der übergangsweisen Arbeitspläne für die IPBES Task Forces und Maßnahmen zur Verbesserung der Effektivität von IPBES – das sind die wesentlichen programmatisch-relevanten Ergebnisse von IPBES-8 im Überblick.

1. Verabschiedung des Scoping-Berichts zum Nexus Assessment
Der Scoping-Bericht für die Erstellung des thematischen IPBES-Assessments zur Beurteilung der Verknüpfungen zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung und Gesundheit (Nexus Assessment) stellte einen der Hauptverhandlungsgegenstände von IPBES-8 dar. Der Scoping-Bericht, der im Vorfeld bereits drei Begutachtungsrunden durchlaufen hatte, wurde unter dem oben genannten Titel mit den vier genannten Elementen verabschiedet. Die Scoping-Expert:innen hatten zuvor eine Aufnahme von Klima und Energie im Titel sowie in den einzelnen Kapiteln des geplanten Assessments vorgeschlagen, um alle Elemente des komplexen Nexus widerzuspiegeln.

Verabschiedung Scoping Nexus IPBES-8

IPBES-Büro-Mitglied Douglas Beard leitete die Verhandlungen zum Scoping-Bericht des Nexus Assessments. Unterstützt wurde er dabei von IPBES-Exekutivsekretärin Anne Larigauderie.

Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle

In den Kapiteln einigten sich die IPBES-Mitglieder nach langwierigen Verhandlungen darauf, dass Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel unter Berücksichtigung relevanter Aspekte des Energiesystems im Nexus Assessment adressiert werden – jedoch nicht der Energie-Sektor an sich.
Viel diskutiert wurde auch die Behandlung des Themas Gesundheit im geplanten Nexus Assessment. Hierbei soll nicht nur auf die menschliche Gesundheit fokussiert werden, sondern vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie der sogenannte „One Health“ Ansatz, der die Gesundheit von Menschen auch in Beziehung zur Gesundheit von Nutz- und Wildtieren, Pflanzen und Ökosystemen setzt. Der Scoping-Bericht spiegelt alle diese Elemente ausgewogen wider.

Wie bereits in der Vergangenheit traten auch bei den Diskussionen zum Scoping-Bericht des Nexus Assessments die unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Begriffe „nature’s contribution to people“ (Beiträge der Natur für die Menschen) beziehungsweise „ecosystem services“ (Ökosystemleistungen) in Erscheinung. Dies zeigt, dass hier weiterer grundsätzlicher Diskussionsbedarf hinsichtlich der Terminologien und Konzepte besteht.

Im Scoping-Bericht wurde außerdem der Hinweis aufgenommen, dass im Assessment Wissenslücken und neue Forschungsfragen beziehungsweise -bedarfe identifiziert und in der Zusammenfassung für Entscheidungsträger dargestellt werden sollen. Schließlich wurde der Text ergänzt hinsichtlich der Einbeziehung holistischer Konzepte und Weltansichten sowie der besonderen Berücksichtigung von rechtsbasierten Ansätzen des „Mutter Erde“-Verständnisses (siehe hierzu auch den konzeptionellen Rahmen von IPBES). Im Kontext des Scoping-Berichts wurden auch die beiden Workshop-Berichte zu Biodiversität und Pandemien sowie zu Biodiversität und Klimawandel behandelt. Die IPBES-Expert:innen wurde dazu eingeladen, die Ergebnisse der Workshop-Berichte bei der Erstellung der Assessments zu Nexus und Transformative Change zu berücksichtigen.

Insgesamt haben die Beratungen dazu beigetragen, dass viele Textpassagen stark überarbeitet beziehungsweise entfernt wurden – teilweise aufgrund von Zeitmangel für vertiefte Diskussionen, teilweise aufgrund der zu weit auseinander liegenden Positionen der Mitgliedsstaaten.

Der Prozess zur Erstellung des Assessments ist auf drei Jahre angelegt, so dass das Assessment voraussichtlich 2024 der 11. Vollversammlung von IPBES zur Annahme vorgelegt werden wird.

2. Verabschiedung des Scoping-Berichts zum Transformative Change Assessment
Mit dem Scoping-Bericht für das thematische IPBES-Assessment zur Beurteilung der zugrundeliegenden Ursachen für den Biodiversitätsverlust und der Bedingungen für einen transformativen Wandel sowie der Möglichkeiten, die Vision für Biodiversität 2050 zu erreichen (Transformative Change Assessment) haben die IPBES Expert:innen eine umfassende und fundierte Richtschnur für das geplante Assessment vorgelegt, die vom IPBES-8 mit wenigen Änderungen verabschiedet („approved“) wurde.

Transformativer Wandel oder Transformative Change?

Aufgrund des langen Assessment-Titels hat sich mittlerweile "Transformativ Change Assessment" als Kurzform in der internen und externen Kommunikation des IPBES etabliert. Aus Wiedererkennungsgründen wird dieser Kurztitel auch von der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle übernommen (gleiches gilt für das Nexus Assessment).

Die Übersetzung "transformativer Wandel" wird hingegen verwendet, wenn nicht vom Assessment, sondern dem darin analysierten gesellschaftlichen Prozess die Rede ist.

Im Rahmen der Verhandlungen des Scoping-Berichts unterstrichen viele Länder die Notwendigkeit und Dringlichkeit transformativen Wandels hin zur Erreichung der Vision für Biodiversität 2050 und der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030. Sie erhoffen sich von dem Assessment, konkrete Optionen für transformativen Wandel, die der Vielfalt der Akteursgruppen, den Perspektiven, Weltsichten und Zukunftsvisionen sowie den unterschiedlichen zugrundeliegenden politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ausreichend Rechnung tragen.Transformativer Wandel wird dabei als eine fundamentale, systemweite Reorganisation technologischer, ökonomischer und sozialer Faktoren, inklusive Paradigmen, Ziele und Werte, definiert (IPBES Globales Assessment, 2019).

Im Vorbereitungsprozess von IPBES-8 konnten die IPBES Mitgliedsstaaten bereits ihre wesentlichen Punkte zur Verbesserung des Scoping-Dokuments einbringen, wodurch wichtige Aspekte somit bereits im Verhandlungsdokument als „Chair’s Note“ berücksichtigt werden konnten. Wesentliche Aspekte der deutschen Position, die mit der EU und ihren Mitgliedsstaaten abgestimmt war, bezogen sich auf die Rolle der zugrundeliegenden Ursachen des Biodiversitätsverlusts für das Assessment, die Stärkung der Relevanz des Assessments für Handlungsträger und die Komplementarität der beiden Assessments Nexus und Transformative Change zu sichern. Die intensiven Verhandlungen in der Arbeitsgruppe spiegelten die Bedeutung dieses Assessments für alle UN-Regionen wider und haben im Verhandlungsverlauf zu konstruktiven Änderungen und Konkretisierungen einiger Faktoren beigetragen. Die Einschätzungen der IPBES Expert:innen stellten dabei die wissenschaftliche Fundierung und Umsetzbarkeit des Assessments sicher.

Die Frage, wie transformativer Wandel konkret von den verschiedenen Akteur:innen und deren Zusammenwirken auf verschiedenen Ebenen gestaltet werden kann, ist eine der großen Herausforderungen des Assessments. Es werden sich dabei notwendigerweise viele Wissenslücken und neue Forschungsfragen beziehungsweise -bedarfe ergeben, die im Assessment erfasst und in der Zusammenfassung für Entscheidungsträger vorgestellt werden sollen.

Der Prozess zur Erstellung des Assessments ist auf drei Jahre angelegt, so dass das Assessment voraussichtlich 2024 der 11. Vollversammlung von IPBES zur Annahme vorgelegt werden wird.

3.  Zusammenarbeit zwischen IPBES und dem Weltklimarat IPCC

IPCC IPBES Bericht

Vorstellung des gemeinsamen Berichts von IPBES und IPCC auf IPBES-8.

IISD / ENB

Auf Anregung der siebten IPBES-Vollversammlung 2019 (IPBES-7), richteten IPBES und der Weltklimarat IPCC im Dezember 2020 einen gemeinsamen Workshop über die Zusammenhänge von Biodiversität und Klimawandel aus. Am Workshop nahmen rund 50 weltweit führende Biodiversitäts- und Klima-Expert:innen teil. An der Erstellung des knapp 25-seitigen Workshop-Berichts wirkten auch neun führende Wissenschaftler:innen aus Deutschland mit. Der gemeinsame IPBES-IPCC-Workshop-Bericht wird von einem über 200-seitigen Scientific Outcome begleitet.

Der Workshop-Bericht baut auf IPBES- und IPCC-Sachstands- und Sonderberichten sowie der neuesten wissenschaftlichen Literatur auf und wurde auf Grundlage der Verfahren von IPBES und IPCC für die Erstellung von „co-sponsored Workshop-Berichten“ erstellt. Zahlreiche externe Experten:innen haben den gemeinsamen Workshop-Bericht vor seiner Fertigstellung begutachtet. Der Bericht besitzt jedoch nicht den Status eines IPCC- oder IPBES-Sachstandsberichts, und seine Aussagen können nicht als offizielle Aussagen von IPBES und IPCC kommuniziert werden, weil er ohne Beteiligung der Mitgliedsstaaten erstellt und auch nicht von diesen verabschiedet wurde.

Die Ergebnisse des Workshop-Berichts belegen eindrucksvoll, dass sich der anthropogene Biodiversitätsverlust und Klimawandel gegenseitig verstärken und die daraus entstehenden Herausforderungen nur gemeinsam angegangen werden können. Der Bericht wurde auf der achten IPBES-Vollversammlung (IPBES-8) im Juni 2021 ausdrücklich von Deutschland, der EU und weiteren EU-Mitgliedsstaaten sowie weiteren Ländern aus anderen Regionen der Vereinten Nationen begrüßt. Die versammelten Mitgliedsstaaten auf IPBES-8 bedankten sich bei den Organisator:innen des Workshops und den beteiligen Expert:innen. Darüber hinaus lud IPBES-8 Expert:innen dazu ein, die Ergebnisse des Berichts bei der Erstellung der Assessments zu Nexus und Transformative Change, zu berücksichtigen.

Um die künftige Zusammenarbeit zwischen IPBES und IPCC effektiver zu gestalten und die Relevanz gemeinsam erstellter Produkte für politische Entscheidungsträger:innen zum Nutzen beider zwischenstaatlicher Gremien zu erhöhen, hat Deutschland mit der EU sowie weiteren EU-Mitgliedsstaaten maßgeblich dazu beigetragen, dass eine Vorgehensweise zur Auslotung künftiger Kooperationen beschlossen wurde. Dabei sollen die Verfahrensregeln beider Gremien beachtet werden. Auf der achten IPBES-Vollversammlung wurde auch beschlossen, sowohl thematische als auch methodische Anliegen der Mitgliedsländer zu erfassen, die von einer zukünftigen Zusammenarbeit der beiden Gremien profitieren können. Diese sollen der neunten IPBES-Vollversammlung (IPBES-9) im Jahre 2022 vorgelegt werden.

Die Rolle vom IPBES im Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD)
Vom 3. Mai bis 9. Juni 2021 fand die 24. Sitzung des Nebenorgans für wissenschaftliche, technische und technologische Beratung (SBSTTA-24) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) als virtuelle Sitzung zur Vorbereitung der 15. Vertragsstaatenkonferenz der CBD (CBD COP-15) statt. Ein Tagesordnungspunkt des SBSTTA-Treffens befasste sich mit dem IPBES-Arbeitsprogramm bis 2030, dem Bericht des IPBES-Workshops zu Biodiversität und Pandemien (siehe unseren Newsletter 2020/2 für weitere Informationen) sowie mit dem IPBES-IPCC-Workshopbericht zu Biodiversität und Klimawandel.

In Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen CBD und IPBES sieht die große Mehrheit der CBD-Mitgliedsstaaten, dass IPBES eine starke wissenschaftlich unterstützende Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung des zukünftigen globalen Rahmens für die biologische Vielfalt für die Zeit nach 2020 spielt. So berieten die Mitgliedsstaaten bei SBSTTA-24 über die Gestaltung eines zweiten globalen IPBES-Assessments. Einige Vertragsparteien, darunter Deutschland sowie die EU und andere EU-Mitgliedsstaaten, sprachen sich dafür aus, dass IPBES-Produkte regelmäßig und systematisch von SBSTTA behandelt werden.

4. Die Annahme der übergangsweisen Arbeitspläne für die IPBES Task Forces

Insgesamt fünf Task Forces mit ihren technischen Unterstützungseinheiten (Technical Support Units, TSU) arbeiten an den folgenden Kernaufgaben des IPBES-Arbeitsprogramms: „Kapazitätsaufbau“, „Wissen und Daten“, „indigene und lokale Wissenssysteme“, „politische Instrumente und Methoden“ sowie „Szenarien und Modelle“. Aufgrund des stark begrenzten Zeitrahmens der virtuellen Vollversammlung konnten auf IPBES-8 nur die vorläufigen Arbeitspläne der jeweiligen Task Forces für den Zeitraum 2021 bis zur 9. IPBES Vollversammlung im Jahre 2022 vorgelegt und beschlossen werden.

Task Force zu Kapazitätsaufbau

Der vorläufige Arbeitsplan der Task Force zu Kapazitätsaufbau (task force for capacity-building) umfasst Aktivitäten zur Umsetzung des IPBES Fellowship-Programms. Dieses richtet sich an Nachwuchswissenschaftler:innen, die durch die Mitarbeit an IPBES-Assessments Erfahrungen im Bereich wissenschafts-politischer Schnittstellen wie dem IPBES sammeln können, und beinhaltet die Teilnahme an Autor:innen-Treffen, Schulungen sowie ein Mentorenprogramm.
Weiterhin soll ein "Youth Workshop" organisiert werden, um die Beteiligung junger Menschen an der Arbeit von IPBES zu erhöhen und die Übernahme von Assessmentergebnissen durch junge Menschen und weitere Interessensgruppen zu verbessern. Die Task Force soll auch Webinare und Onlinekonzepte weiterentwickeln, um insbesondere den wissenschaftspolitischen Dialog mit den nationalen IPBES-Kontaktstellen zu stärken und so die Beteiligung von Regierungen an der Erarbeitung und Annahme von IPBES-Ergebnissen zu erhöhen. Die Task Force wurde ebenfalls beauftragt, Maßnahmen zur Erleichterung des Zugangs zu Fachwissen und zur Förderung nationaler und regionaler IPBES-bezogener Kapazitäten auszubauen.

Task Force zu Wissen und Daten

In der Zeit bis zur neunten IPBES-Vollversammlung wird die Task Force zu "Wissen und Daten" (task force on knowledge and data) den Prozess der Generierung neuen Wissens vorantreiben und die entsprechenden Leitlinien weiterentwickeln, um Autor:innen von IPBES-Assessments bei der Ermittlung von Wissenslücken auf Grundlage der Ergebnisse laufender Assessmentprozesse zu unterstützen. Insbesondere Deutschland betonte während der Verhandlungen die Relevanz einer frühzeitigen Kommunikation von Wissenslücken aus bereits laufenden Assessments. Die Task Force wurde zudem beauftragt, Maßnahmen zur Verbesserung des Datenmanagements zu entwickeln und eine langfristige Vision für das Datenmanagement zu entwerfen.

Activities of the TSU on knowledge and data
by Dr. Aidin Niamir, head of the IPBES TSU at Senckenberg Society for Natural Research

Since October 2019, the Data and Modelling Centre of the Senckenberg Nature Research Society in Frankfurt am Main, co-hosts the IPBES Technical Support Unit on Knowledge and Data. Senckenberg provides support on the “advance work on data” to the IPBES Task Force on Knowledge and Data, together with BiodivERsA that covers the "knowledge catalyzation".

The technical support unit at Senckenberg consists of environmental data and knowledge scientists and information and technical officers funded jointly by the IPBES trust fund by direct contributions from Senckenberg. Senckenberg in-kind contribution in 2019 and 2020 amounted to approximately USD 118,000.

Advantages of hosting the TSU on knowledge and data in Germany, e.g.:

  • The close proximity of the IPBES Secretariat in Bonn facilitates communication
  • The close proximity to Frankfurt Airport ensures great connections to all major international airports
  • Support Senckenberg’s contributions to national research projects, and support knowledge transfer to society; support policy from national projects such as the German Federation for Biological Data (GFBio), National Research Data Infrastructure for Biodiversity (NFDI4BioDiversity), and the Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project (ISIMIP)
  • Support Germany’s contributions to European projects; knowledge transfer and sharing of experiences and achievements from European projects such as the Knowledge Centre for Biodiversity (EC-KCB), and the European network for observing our changing planet (ERA-Planet), and Europa Biodiversity Observation Network (EuropaBON), along with several other Horizon projects.

Contacts and inquiries: aidin.niamir@senckenberg.de

TSU Knowledge & Data

Virtual meeting of the IPBS Task Force on Knowledge and Data hosted by Senckenberg

Niamir Aidin

Task Force zu indigenen und lokalen Wissenssystemen

In der Zeit bis zur neunten IPBES-Vollversammlung wird die Task Force zu indigenen und lokalen Wissenssystemen (task force on indigenous and local knowledge systems) die Aktivitäten zur Umsetzung des Ansatzes zur Anerkennung von und Arbeit mit indigenem und lokalem Wissen im IPBES vorantreiben und den entsprechenden methodischen Leitfaden von IPBES weiterentwickeln. Dies gewährleistet eine optimale Einbeziehung von indigenem und lokalem Wissen in die neuen Assessments zu Nexusund Transformative Change. 

Task Force zu politischen Instrumenten und Methoden

Der auf IPBES-8 verabschiedete Arbeitsplan für die Task Force zu politischen Instrumenten und Methoden (task force on policy tools and methodologies) beinhaltet Aktivitäten zur Förderung und Unterstützung der Nutzung von Assessmentergebnissen, um die politische Relevanz von IPBES-Assessments zu erhöhen. Die Aktivitäten der Task Force sollen auch die Unterstützung von IPBES-Autor:innen bei der Vorbereitung politikbezogener Kapitel in IPBES-Bewertungen umfassen.

Task Force zu Szenarien und Methoden

Die Task Force zu Szenarien und Modelle (task force on scenarios and models) hat den Auftrag, IPBES-Assessments zu unterstützen, indem sie aktuelle Informationen über Szenarien und Modelle bereitstellt und Expert:innen zur Bewertung von Szenarien und Modellen für die anstehenden Assessments mobilisiert. Zu den Aktivitäten der Task Force gehört auch die Weiterentwicklung des Nature Futures Framework, insbesondere durch eine breit angelegte Diskussion des Konzepts mit Wissenschaftler:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Praktiker:innen außerhalb des unmittelbaren IPBES-Umfelds - ein wichtiger Aspekt, der insbesondere von Deutschland zusammen mit weiteren EU-Mitgliedsstaaten während der Verhandlungen betont wurde. Die Task Force wurde gebeten, die wissenschaftlichen Grundlagen für das Nature Futures Framework auf IPBES-9 im Jahr 2022 vorzustellen.

5. Verbesserung der Effektivität von IPBES

IPBES Tischflaggen

IISD / ENB

IPBES-8 beriet weiterhin über Maßnahmen, wie die Effektivität von IPBES verbessert werden könnte. Grundlage war der von IPBES 2019 vorgelegte Bericht zur Prüfung der Effizienz der administrativen und wissenschaftlichen Funktionen der Plattform. Die IPBES-Mitglieder beschlossen, die Empfehlungen bei der Umsetzung des IPBES-Arbeitsprogramms weiter zu berücksichtigen und auf künftigen Plenarsitzungen Fortschrittsberichte zu erhalten.
Außerdem wurde beschlossen, den Nominierungs- und Auswahlprozess von Expert:innen für die Erstellung von Assessments kritisch zu prüfen, um Lücken hinsichtlich fehlender Expertisen bei der Erstellung künftiger Assessments zu schließen sowie eine bessere Beteiligung von Fellows zu erreichen. Die vorgelegte Mitteilung zur Klärung der Rollen von Bureau, MEP und Exekutivsekretärin wurde begrüßt. Des Weiteren wurden die Mitgliedstaaten eingeladen, die Studie über Nutzung und Wirkung des konzeptionellen IPBES-Rahmens bis 30. September 2021 zu prüfen und zu kommentieren.