Prof. Dr. Gunther Köhler

„Biodiversität ist eine Schatzkammer, deren Erhalt und nachhaltige Nutzung ein Gebot der Vernunft ist“

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Prof. Dr. Gunther Köhler

Angaben zur Person:

Prof. Dr. Gunther Köhler, Biologe

Institutionelle Anbindung:
Senckenberg Forschungsinstitut / Senckenberg Naturforschende Gesellschaft

Weitere Hintergrundinformationen zu Person und Institution:
www.senckenberg.de

Autor in welcher Expertengruppe / Task Force (vergangen und gegenwärtig); ggf. weitere Funktionen im IPBES-Prozess

  • Lead Autor in Kapitel 3 des Assessments für IPBES-Arbeitsprogramm Element 2(b); Regionale/subregionale Assessments zu Biodiversität und Ökosystemleistungen für die Region Amerika; laufender Prozess

Fragen:

Was ist Ihre Motivation, sich aktiv am IPBES-Prozess zu beteiligen?
Mich fasziniert die Arbeit an der wissenschaftspolitischen Schnittstelle, da ich mich hier zum einen mit meiner Fachexpertise einbringen kann und in diesem interdisziplinären Prozess von zahlreichen Kollegen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen und politischen Vertretungen Input erhalte. Vor allem aber habe ich die Hoffnung, einen konkreten Beitrag zur sinnvollen und nachhaltigen Nutzung der ökologischen Ressourcen zu leisten – vor dem Hintergrund der schwindenden natürlichen Lebensräume und der knapper werdenden ökologischen Ressourcen eine enorm wichtige Aufgabe!


Was ist für Sie das Besondere am Weltbiodiversitätsrat IPBES?
Im Weltbiodiversitätsrat IPBES werden Spezialisten zusammengebracht, die gemeinsam ein Referenzwerk schaffen, das politischen Entscheidungsträgern zum einen essentielle Grundlagen zu Ökosystemen und deren Leistungen vermittelt, zum anderen aber mit konkreten Daten Visionen zu Entwicklungen skizziert, sodass Entscheidungen zwar nicht abgenommen werden, aber eine wissenschaftliche Basis für zielorientiertes Handeln geschaffen wird.


An welchem Schwerpunktthema arbeiten Sie mit, und was wäre ein wertvolles Resultat aus Ihrer Sicht?
Ich arbeite am Kapitel 3 „Status, trends and future dynamics of biodiversity and ecosystems underpinning nature’s benefits to people“ des "Regional assessment of biodiversity and ecosystem services for the Americas" mit. Ich hoffe, dass es uns gelingt, trotz der gebotenen Kürze eine, mit einer hohen Dichte wissenschaftlicher Details untermauerte, kompakte Darstellung der Trends und absehbaren Entwicklungen der behandelten Ökosysteme zu liefern.


Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit "Wissenschafts-Politik-Schnittstellen" gemacht? Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie bei einer Mitarbeit an solchen Schnittstellen?
Für mich ist die Arbeit bei IPBES eine neue Erfahrung und Herausforderung, da ich bislang vorwiegend in der Biodiversitäts-Grundlagenforschung tätig war. Die bisherigen Erfahrungen im Rahmen meiner IPBES-Tätigkeit sind sehr vielversprechend.


Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die Zukunft von IPBES?
Entscheidend ist, dass die von IPBES generierten Informationen und Empfehlungen mittel- und langfristig auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden und somit in Strategien zur Nutzung der biologischen Ressourcen Anwendung finden.