Postersession: IPBES-relevante Aktivitäten

Die Postersession des 9.Nationalen IPBES-Forums bietet den Rahmen um IPBES-relevante Aktivitäten und Vorhaben vorzustellen und sich mit beteiligten Expert:innen auszutauschen. Vorab können hier die Abstracts zu den einzelnen Postern eingesehen werden.

Was geschieht mit den Ergebnissen abgeschlossener IPBES-Assessments; wie können nationale Initiativen sowie internationale Vorhaben (mit Relevanz für Deutschland) die Aufnahme und Umsetzung von IPBES-Arbeiten unterstützen; und wie kann ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gestärkt werden? Was ist besonders erwähnenswert (z. B. Ergebnisse, geplante Aktivitäten) für die Politikberatung?

© Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle

Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle

Die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle hat hierzu Expert:innen eingeladen, eine Auswahl an Vorhaben bzw. Folgeaktivitäten vorzustellen. Diese sind anhand von Poster-Abstracts entlang eines Kontinuums von Wissensstand, -generierung, -management bis hin zu Kapazitätenaufbau abgebildet. Die Poster werden am 1. Juni 2022 von den Poster-Autor:innen vorgestellt und während des gesamten Zeitraums des 9. Nationalen IPBES-Forums (1.-2. Juni 2022) zugänglich sein, um Austausch und Vernetzung anzuregen.

10MustKnows aus der Biodiversitätforschung 2022 - Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität

Autor:innen: Dr. Kirsten Thonicke, Eva Rahner

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. - PIK; Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität

Abstract:

Das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität umfasst die wissenschaftliche Expertise von 18 Leibniz-Instituten aus den Umwelt-, Sozial-, Lebens-, Raum- und Wirtschaftswissenschaften. Gemeinsam entwickeln sie biodiversitätsfreundliche Lösungsoptionen und wissenschaftliche Beratungsleistungen für Politik und Gesellschaft.

Im März 2022 veröffentlichten 45 interdisziplinär forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks zusammen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Institutionen (u. a. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, ETH Zürich, Future Earth) den Policy Report 10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung (10MustKnows). In dem 60-seitigen Bericht führten Sie die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zugroßen biodiversitätsrelevanten Themenkomplexen zusammen und entwickelten daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft.

Mit den 10MustKnows unterstützt das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität alle vier IPBES-Funktionen assessing knowledge, building capacity, strengthening knowledge foundations und supporting policy.

Die IPBES-Arbeitselemente werden im Bericht wie folgt behandelt:

IPBES-Arbeitselement

MustKnow

Nachhaltige Nutzung wilder Arten Punktuell MK2: Planetare Gesundheit
stärken
Werte von Biodiversität

Alle zehn MustKnows, insbesondere
MK1: Biodiversitäts- und Klimaschutz
zusammen verwirklichen
MK3: Unsichtbare Biodiversität
beachten
MK4: Biokulturelle Lebensräume fördern

MK5: Wald nachhaltig nutzen
MK6: Landwirtschaft umbauen
MK7: Land und Ressourcen schützen

Biodiversität, Wasser, Ernährung und Gesundheit MK2: Planetare Gesundheit stärken
MK3: Unsichtbare Biodiversität
beachten
MK6: Landwirtschaft umbauen
Faktoren für einen transformativen Wandel Alle zehn MustKnows, insbesondere
MK6: Landwirtschaft umbauen
MK8: Transnationale Infrastrukturen und
Bildung für Nachhaltigkeit ausbauen
MK9: Zugang und offene Nutzung von
Forschungsdaten sichern
MK10: Biodiversitätsfreundliche Anreize
setzen
Wirtschaft und Biodiversität MK10: Biodiversitätsfreundliche Anreize
setzen
Biodiversität und Klimawandel MK1: Biodiversitäts- und Klimaschutz
zusammen verwirklichen

In den 10MustKnows legen die Autorinnen und Autoren fundiert und allgemein verständlich Fakten zur biologischen Vielfalt dar. Sie analysieren die komplexen Komponenten des Erdsystems, indem sie zehn Schlüsselbereiche hervorheben, von denen jeder untrennbar mit dem anderen verbunden ist. Sie zeigen Wege auf, wie ein weiterer Verlust an Artenvielfalt und Ökosystemen zu stoppen und die biologische Vielfalt zu fördern ist. Sie zielen dabei darauf ab, Politik und Gesellschaft wissenschaftlich gesicherte Bewertungen der aktuellen Erkenntnisse für bessere politische Entscheidungen und Maßnahmen auf lokaler, regionaler, nationaler und globaler Ebene zur Verfügung zu stellen und so den internationalen Prozess hin zu einem wirksamen post-2020 Biodiversitätsrahmenwerk beim diesjährigen Weltnaturgipfel zu unterstützen.

Aus den 10MustKnows: Intakte Ökosysteme nützen dem Klima, und ein stabiles Klima nützt der Biodiversität. Das immer weitere Eindringen des Menschen in Naturräume erhöht das Auftreten von Infektionskrankheiten (Zoonosen), die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Nachtaktive Organismen und solche, die kaum sichtbar im Boden oder Wasser leben, müssen in ihren Wechselwirkungen stärkere Berücksichtigung finden, um Biodiversität umfassend schützen zu können. Indigene Völker und lokale Gemeinschaften spielen eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen Nutzung und dem Erhalt von biologischer und kultureller Vielfalt. Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist wichtiger denn je und eine nachhaltige Landwirtschaft kann entscheidend zu Erhalt und Entwicklung von Biodiversität beitragen. Naturräume müssen dringend geschützt und zusätzliche Flächen renaturiert werden, damit sie weiter Ihre Ökosystemleistungen erbringen und zum Klimschutz beitragen können. Strategien zum Biodiversitätsschutz müssen grenzüberschreitend und entlang von Lieferketten angelegt sein. Globale und offen verfügbare Forschungsdaten über das Leben auf der Erde sind zum Erhalt unserer
Lebensgrundlagen unerlässlich. Wir müssen dringend Investitionsentscheidungen danach ausrichten und den Wert unserer Umwelt entsprechend bepreisen.

 

Management von Großstadt-Biodiversität: Langzeitliches Erfassen, Verstehen und Gestalten am Beispiel Berlins

Autor:innen: Nike Sommerwerk, Katharina Kasper, Martina Lutz und Jörg Freyhof

Museum für Naturkunde Berlin | Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Invalidenstr. 43, 10115 Berlin

Keywords: Urbane Biodiversität, Biodiversitätszeitreihen und -indices, naturhistorische  Sammlung, sozial-ökologische Systeme, multidimensional. 

Abstract:

Biologische Vielfalt ist wesentlich für das Wohlergehen von BürgerInnen und das nachhaltige  Leben in der Stadt. Doch wie entwickelt und wandelt sich urbane und peri-urbane  Biodiversität? Worin liegen die Ursachen für den Wandel von Stadtnatur? Welche auch  gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen folgen unmittelbar aus diesen  Entwicklungen? Welche Auswirkungen lassen sich prognostizieren? Welche urbane  Biodiversität ist das Ziel? All diese Fragen sind derzeit kaum datenbasiert zu beantworten.  Dabei erfordern städtepolitische Entscheidungen zum Schutz und der effektiven  Bewirtschaftung von Biodiversität, ebenso wie das Umsetzen bestehender Ziele mit  regelmäßiger Berichterstattung, umfassende und solide Grundlagen. Stadtnatur wird  zunehmend auch als wichtiger Baustein bei Klimaanpassungsmaßnahmen erkannt, z.B.  Beschattung im Sommer, Frischlufterzeugung, Regenrückhalt und Überflutungsräume (IPBES  Arbeitselement 1b). Allerdings wird Biodiversität selten hinsichtlich dieser Ziele optimiert.     

Das Forschungscluster „NaturBerlin“ am Museum für Naturkunde Berlin (MfN) stellt sich der  Herausforderung, urbanen Biodiversitätswandel datenbasiert greifbar zu machen und so dem  skizzierten Informationsbedarf gerecht zu werden (IPBES Arbeitselement 1c). Dabei orientiert  sich das Cluster an den Essential Biodiversity Variables1 (EVBs), deren verschiedene  Dimensionen von genetischer Komposition bis hin zu Ökosystemstrukturen und den damit  verbundenen Leistungen reichen. 

Am Beispiel Berlins und der Sammlung Berliner Objekte am MfN, und in enger  Zusammenarbeit mit Bürgern und der breiten Biodiversitätsgemeinschaft, werden im Cluster  Zeitreihen entwickelt und analysiert, die den Biodiversitätswandel dokumentieren. Eine  fundamentale Rolle dabei spielt die Nutzung digitalisierter und interassoziierter  Sammlungsteile des MfN (inklusive Literatur), die zusammen mit aktuellen Monitoringdaten  ausgewertet werden. Das Cluster in sieben Module strukturiert, die verschiedene  Taxagruppen, Methoden und Techniken der Datenextraktion, wie auch  Datenbankentwicklung umfassen. So wird transformative Forschung im Bereich der Biodiversitätspolitik zum Ziel des Biodiversitätsschutzes und positiver  Biodiversitätsentwicklung unterstützt (IPBES Arbeitselement 1c). Eine Zusammenarbeit mit  Partnerstädten ist angestrebt. 

Als Ergebnis werden Produkte bereitstehen, wie z. B. neue Zeitreihen, ein multidimensionaler  Living Berlin Index (angelehnt an den Living Planet Index, LPI), die Schlüsselgebiete für Berliner Biodiversität (angelehnt an die Key Biodiversity Areas, KBAs) und ein Berlin Rote-Liste Index.  Zusätzliches Potential liegt in der Beantwortung gesundheitlicher Forschungsfragen im  Zusammenhang mit Biodiversität (IPBES Arbeitselement 1a), z.B. der Verknüpfung von  Stadtnatur und psychischem Wohlbefinden oder einer sozial differenzierten Analyse von  Menschen als Ausbreitungsvektoren von Neobioten und Infektionskrankheiten. Zudem wird  das Cluster dazu beitragen, die Berliner Biodiversitätsgemeinschaft besser mit anderen  nationalen und internationalen Akteuren im Bereich urbaner Biodiversität zu vernetzen und  gemeinsam handlungsfähig zu werden. Über einen intensiven Austausch mit der Berliner  Verwaltung und verschiedenen anderen Akteuren wird angestrebt, die Berufschancen der  jungen NaturBerlin Akteure zu verbessern. Als langfristig Ziel ist gesetzt, gemeinsam mit  anderen Berliner Instituten, ein Urban Biodiversity Competence Center zu gründen, welches  auf Biodiversitätswandel und damit auf zusammenhängende Leistungen und Produkte  fokussiert.

1 Pereira, H. M., Ferrier, S., Walters, M., Geller, G. N., Jongman, R. H. G., Scholes, R. J., ... & Wegmann, M. (2013). Essential biodiversity variables. Science, 339(6117), 277-278.

Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt - FEdA

Autor:innen: Volker Mosbrugger, Vladimir Gross, Philipp Sprenger, Julian Taffner

Central Coordination Office of the BMBF Research Initiative for the Conservation of Biodiversity
(FEdA), Senckenberg Research Institute, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt/Main, Germany

Key Words: biological diversity, FONA, Research for Sustainability, BiodiWert

Abstract:

Biodiversity is one of the central foundations of human life, providing essential ecosystem services. However, biodiversity and its associated ecosystem services have declined massively over the past decades, as is well documented by the latest IPBES reports. In addition to global climate change, this trend of biodiversity loss must urgently be reversed in order to preserve our basis of life – in fact, climate change and biodiversity loss have been termed “twin crises” as each problem exacerbates the other. To effectively safeguard biodiversity, we need not only to investigate the dynamics of populations and communities, but also to analyze the causes and consequences of biodiversity changes on different taxonomic, temporal, and spatial scales, as well as to identify the relevant leverage points that allow the reversal of the trend of biodiversity loss.

The Research Initiative for the Conservation of Biodiversity (FEdA), funded by the German Federal Ministry for Education and Research (BMBF), employs an innovative, transdisciplinary approach to address all of these fields in order to stop and ultimately reverse the trend of biodiversity loss in Germany by focusing on the following main strategies: 1) Improving the efficiency of biodiversity monitoring using innovative technologies, 2) enhancing the understanding of the causes, dynamics, and consequences of biodiversity changes, and 3) developing systemic solutions in cooperation with relevant actors to sustainably protect biodiversity and promote societal transformation. This transformative research approach requires the integration of all relevant stakeholders.

While research and political action have so far primarily targeted direct drivers of biodiversity loss, such as land-use change, overexploitation, pollution, or invasive species – unfortunately without demonstrable success – indirect drivers also constitute a considerable threat to biodiversity, as repeatedly pointed out by IPBES. While comparatively little attention has been paid to these indirect drivers, such as overconsumption (especially of meat products), public awareness, agricultural subsidies, and continuous economic expansion, their impacts are becoming better understood and in some cases are even beginning to play an active role in marketing campaigns of grocery stores and other companies. Obviously, more effort is needed on the part of political and entrepreneurial actors, but also on the consumer side, in order to reverse the trend of biodiversity loss.

The 17 currently funded FEdA projects Germany-wide therefore focus on how valuation of biodiversity in politics, business, and society may help promote the conservation andsustainable use of biodiversity – True Cost Accounting, new standards in ESG (environmental, social, governance) reporting, and Citizen Science are just three examples of relevant research concepts. The project groups are supported not only financially but also scientifically by the FEdA Central Coordination Office, located at the Senckenberg Research Institute in Frankfurt, through accompanying research, the organization of conferences, synthesis workshops and networking opportunities with potential partners from political and business scenes.  

 Europäische Partnerschaft Biodiversa+

Autor:innen: Hilde Eggermont 1, Rainer Sodtke 2, Magnus Tannerfeldt 3, Claire Bléry 4, Coralie Verhaegen 1

Biodiversa+ European Biodiversity Partnership
1 BelSPO, Belgian Science Policy Office, Belgium
2 Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle, DLR Projektträger Umwelt und Nachhaltigkeit, Germany
3 Formas, Swedish Research Council for Environment, Agricultural Sciences and Spatial Planning, Sweden
4 FRB, Fondation pour la Recherche sur la Biodiversité, France

Keywords: Biological diversity, European Partnership, research funding, biodiversity monitoring, IPBES

Abstract:

Biodiversa+, the new European co-funded biodiversity partnership – jointly developed by BiodivERsA and the European Commission (DG Research & Innovation and DG Environment) officially started on the 1st of October 2021. Being a part of the European Biodiversity Strategy for 2030 to build the bridge between science, policy and practice, Biodiversa+ gathers 74 research programmers and funders and environmental policy actors from 37 European and associated countries to work on 5 main objectives:

  1. Plan and support research and innovation on biodiversity through a shared strategy, annual joint calls for research projects and capacity building activities
  2. Set up a network of harmonised schemes to improve monitoring of biodiversity and ecosystem services across Europe
  3. Contribute to high-end knowledge for deploying Nature-based Solutions and valuation of biodiversity in the private sector
  4. Ensure efficient science-based support for policy-making and implementation in Europe
  5. Strengthen the relevance and impact of pan-European research on biodiversity in a global context.

Amongst its manifold activities, Biodiversa+ will mutually engage with the IPBES, around the four main functions of IPBES – assessing knowledge, knowledge generation, policy support, and capacity building. Biodiversa+ will improve the engagement of European R&I actors into IPBES activities. The knowledge generated by Biodiversa+ will fill gaps identified by the IPBES through its knowledge generation function. Furthermore, the Partnership will increase the contribution of European R&I to global policy processes and initiatives, namely the UN Convention on Biological Diversity (CBD) and its post-2020 Global Biodiversity Framework. Finally, since 2019 BiodivERsA is hosting the ‘Catalysing Knowledge Generation’ part of the IPBES Technical Support Unit on Knowledge and Data.

IPBES technical support unit for data - hosted by Senckenberg

Autor:innen: Dr. Aidin Niamir, Senckenberg Biodiversity and Climate Research Institute

Keywords: IPBES, Senckenberg, Data Management, Policy, FAIR

Abstract:

The IPBES Plenary adopted the rolling work programme of the Platform for the period up to 2030 at its seventh session, which included among its six objectives, advanced work on knowledge and data. The objective focuses on identifying, mobilizing and facilitating access to knowledge and data to support open data sharing and information management. Plenary recalled the establishment of the task force on knowledge and data and extended its mandate to implement the objective.

Since December 2019, Senckenberg Society for Nature Research has hosted a technical support unit for data, which supports the task force on knowledge and data  with matters relevant to data management at IPBES. Below is a brief summary of achievements and activities implemented by the task force and its dedicated technical support unit at Senckenberg:

  • The IPBES data and knowledge management policy was written and approved. The policy is grounded in the principles of open science, accessibility, and building knowledge through partnerships. The purpose of the policy is to provide overarching guidance on the management of data and knowledge to current assessments and the work of task  forces regarding IPBES products. More …
  • The IPBES long-term vision on data and knowledge management was developed, which describes an overarching vision supported by essential tracks for knowledge and data management outlining possible paths to reaching the vision. The vision sets the basis for the development of revised terms of reference for the task force for the period up to 2030. More …
  • A series of technical guidelines were published to assist IPBES experts with implementing specific recommendations within the data and knowledge management policy. More …
  • The Valuation Atlas of the Values Assessment is developed as a semi-interactive and reproducible product. It showcases a series of maps based on a corpus of literature derived from a systematic literature review describing the geographic distribution of study locations and organizations. More …
  • The authors of the value assessment were supported with various applications of Natural Language Processing, which required processing and analysing large amounts of textual data.
  • An ontology for IPBES assessments was developed. The IPBES Global Assessment was converted into a linked-open-data format using the developed ontology and presented to the task force of knowledge and data at their fourth meeting.
  • The technical support unit engaged with external initiatives and service providers on data, including several meetings with geospatial and earth observation, and web systems and services namely with the GEOBON, GBIF, UNEP World Conservation Monitoring Centre and the Biodiversity Indicators Partnership.

From the very beginning, Senckenberg has supported IPBES in different capacities including providing high performance computational infrastructure, and scientific contributions to most of the assessments and reports. Senckenberg hosted the third meeting of the Global Assessment authors in August 2018, and will host  the first authors meeting of the Nexus Assessment in May 2022. For further enquiries on Senckenberg’s contributions to IPBES, please contact Dr. Aidin Niamir (aniamir@senckenberg.de).

CABES-Projekt: Afrikas Rolle im Weltbiodiversitätsrat IPBES stärken

Autor:innen: Dr. Jan Henning Sommer; ZEF, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Keywords: IPBES, Plattformen, Westafrika, Zentralafrika, Ostafrika

Abstract:

CABES (Capacity Development for Biodiversity and Ecosystem Services Experts in West, Central & East Africa) ist ein neues Projekt zur Unterstützung des IPBES Capacity Building Programs, bestehend aus einem Konsortium aus sieben Universitäten und Forschungseinrichtungen in Afrika und Europa unter der Koordination des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn. CABES wird für die kommenden 8 Jahre (2022-2030) von der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

CABES wird die Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in Afrika stärken und die Vernetzung mit den internationalen Aktivitäten des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) unterstützen. Das Projekt soll Regierungsvertreter, Forschende und Akteure aus der Praxis zusammenbringen – unter Einbeziehung von indigenem und lokalem Wissen. Dadurch soll ein Netzwerk von Plattformen zur Umsetzung politischer Entscheidungen für das Management und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen für die Menschen vor Ort aufgebaut werden. Das übergeordnete Projektziel besteht darin, das Bewusstsein für den Weltbiodiversitätsrat IPBES zu stärken, um nationale Entscheidungsprozesse unter Einbeziehung der unterschiedlichen Interessengruppen zu informieren. Insgesamt werden 38 Länder West-, Zentral- und Ostafrikas dabei unterstützt, zukünftig stärker an internationalen IPBES-Aktivitäten auf Plenarebene und in allen IPBES-Gremien mitzuwirken. Außerdem wird CABES Kapazitäten entwickeln, um die Umsetzung politischer Entscheidungen für das Management und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen für den Menschen in den Partnerländern zu verbessern.

Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, Nachwuchsforschende als Vermittlerinnen und Vermittler an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Politik auszubilden. Gemeinsam mit lokalen Partnern entstehen dazu Masterstudiengänge in der Republik Côte d’Ivoire, Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo. Studierende aus möglichst vielen Ländern West-, Zentral- und Ostafrikas sollen daran teilnehmen und methodisches und praktisches Wissen rund um das IPBES-Arbeitsprogramm erhalten. Die neuen Masterprogramme werden bei verschiedenen Projektpartnern vor Ort angegliedert und bauen auf den Erfahrungen des WABES-Projektes in Westafrika auf. Die Partner sind das African Center of Excellence on Climate Change, Biodiversity and Sustainable Agriculture (CEA-CCBAD) an der Université Félix Houphouët-Boigny (UFHB) in der Republik Côte d’Ivoire, das Horn of Africa Regional Environment Center and Network (HoAREC) in Äthiopien und die Faculty of Agronomic Sciences der Université de Lubumbashi (FSA-UNILU) in der Demokratischen Republik Kongo.

Darüber hinaus bringen weitere Projektpartner ihre besondere Expertise zur Erreichung der unterschiedlichen Projektziele ein. Dazu zählen das UN Environment Programme World Conservation Monitoring Centre in Cambridge (WCMC) für die nationalen Plattformen, das West African Science Service Center on Climate Change & Adapted Land Use (WASCAL) für die regionalen Plattformen, das Unternehmen CoKnow Consulting für innovative hybride und digitale Lehr- und Lernformate, und das ZEF mit seiner langjährigen Erfahrung mit internationaler Projektentwicklung  sowie dem erfolgreichen Aufbau von Graduiertenschulen in Afrika.

CABES wird den bestehenden Austausch zwischen relevanten Akteuren verbessern, die als Multiplikatoren zur Verbreitung der Projektergebnisse beitragen und Feedback geben können, insbesondere sind dies IPBES- und CBD-Focal Points sowie die Ministerien für Umwelt, Entwicklung, Forschung & Bildung, nationale Universitäten und der Privatsektor. Potenzielle Multiplikatoren in anderen Teilen der Welt (z.B. in Südamerika und Zentralasien) werden auf der Grundlage von Best Practices und den gewonnenen Erfahrungen einbezogen und informiert.

Stärkung des Weltbiodiversitätsrats IPBES durch Kompetenzaufbau in den Staaten der EECCA-Region

Autor:innen: Axel Paulsch - Instituts für Biodiversität - Netzwerk e.V. (ibn)

Keywords: Capacity building, Stakeholder-Einbindung, EECCA-Region

Abstract:

In der Projektregion Südosteuropa, Kaukasus, Zentralasien (EECCA-Region) besteht Beratungsbedarf hinsichtlich Funktionsweisen, Prozessabläufen und Beteiligungsmöglichkeiten bei IPBES. Es bestehen Fragen zum Review-Verfahren, zum Ablauf von IPBES-Vollversammlungen, zur Bildung von Biodiversitätsplattformen und zur Anwendung von IPBES- Erkenntnissen in nationaler Politik.

Das Vorhaben soll den Einfluss der Erkenntnisse von IPBES auf umweltpolitische Entscheidungen der Partnerländer stärken. Wir wollen eine erhöhte Aufmerksamkeit für IPBES erreichen und eine stabile Wissensgrundlage für eine gut informiert Beteiligung an IPBES-Prozessen schaffen. Zu den Projektpartnern zählen Regierungen und relevante Ministerien sowie Vertretende der Wissenschaft und Zivilgesellschaft. In nationalen und regionalen Workshops erarbeiten die Projektpartner Fortbildungsmaterialien in englischer und russischer Sprache, schulen geeignete Multiplikatoren und bereiten sich aktiv auf kommende IPBES-Vollversammlungen vor. Unsere Projektpartnerinnen und -partner sind nach den Fortbildungen und Sitzungen in der Lage, sich informiert und kompetent an IPBES-Prozessen zu beteiligen und die Ergebnisse von IPBES-Berichten für umwelt- und naturschutzpolitische Entscheidungen in ihren jeweiligen Ländern zu nutzen. Damit werden Umweltverwaltungen und Zivilgesellschaft in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt und länderübergreifende Kooperationen zum Schutz der biologischen Vielfalt verbessert.

Ein erster nationaler Workshop und ein regionaler Workshop für die Kaukasusregion haben im Mai 2022 in Yerewan, Armenien, stattgefunden.

Dieses Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHP) für den Umweltschutz in den Staaten Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie weiteren an die Europäische Union angrenzenden Staaten gefördert, vom Bundesamt für Naturschutz und dem Umweltbundesamt begleitet um vom Institut für Biodiversität – Netzwerk e.V. (ibn) umgesetzt. Laufzeit bis Mitte 2024.