Neues aus dem BMBF

Erste Förderbekanntmachung in Biodiversa+ veröffentlicht, der neuen Europäischen Partnerschaft zur Biodiversität.

Am 1. Oktober 2021 veröffentlichte Biodiversa+, die neue kofinanzierte Europäische Partnerschaft zur Biodiversität unter dem EU-Rahmenprogramm Horizont Europa, eine erste internationale Förderbekanntmachung zum Thema „Unterstützung des Schutzes der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme an Land und im Meer“. Mit der Bekanntmachung werden transnationale Forschungsprojekte zu integrierten gebietsbezogenen Schutzmaßnahmen und Maßnahmen zum wirksamen Schutz wildlebender Arten gefördert. Die Förderbekanntmachung bezieht sich auf alle Ökosysteme, das heißt terrestrische und aquatische (limnische und marine). Sie zielt zudem auf Forschungsarbeiten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in den außereuropäischen Gebieten der EU (EU-Gebiete in äußerster Randlage sowie Überseegebiete).

Naturschutzgebiet

Naturschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried in Südwestdeutschland.

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An der Bekanntmachung beteiligen sich 46 Förderorganisationen aus 34 Ländern, die die Forschungsprojekte gemeinsam mit der Europäischen Kommission mit über 40 Millionen Euro fördern werden. Von deutscher Seite beteiligen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Unterstützung des VDI/VDE-IT sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Hinweise zu den Einreichungs-, Zulassungs- und Bewertungskriterien und andere relevante Informationen können auf der Webseite von BiodivERsA und von der FONA-Webseite abgerufen werden.

Im ERA-Net Cofund BiodivRestore vereinbarten die beteiligten Förderorganisationen im Joint Cofund-Call 2020-2021 “Schutz und Wiederherstellung degradierter Ökosysteme und ihrer Biodiversität (einschließlich eines Fokus auf aquatische Systeme)” 22 internationale Verbundprojekte zu fördern, darunter zwölf Vorhaben mit Partnereinrichtungen aus Deutschland. Die deutschen Teilprojekte werden von DFG und BMBF mit Unterstützung des VDI/VDE-IT gefördert. Die Bewilligung der Projekte hat begonnen, so dass die Projekte spätestens am 1. April 2022 starten werden. Die Akronyme der zur Förderung empfohlenen Projekte können auf den Webseiten von Water JPI und BiodivERsA eingesehen werden.

Europäische Partnerschaft Biodiversa+ gestartet

Am 1. Oktober 2021 startete Biodiversa+, die neue Europäische Partnerschaft zur Biodiversität. Die Partnerschaft baut auf dem seit 2005 bestehenden Netzwerk BiodivERsA auf und bringt 74 Partnerorganisationen aus Forschungsförderung, -management und Umweltpolitik aus 37 europäischen und assoziierten Ländern sowie die Europäische Kommission (Generaldirektionen Umwelt und Forschung & Innovation) zusammen. Als wesentlicher Baustein der Europäischen Biodiversitätsstrategie für 2030, schlägt Biodiversa+ eine Brücke zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis, indem es unter anderem Forschung und Innovation im Bereich Biodiversität fördert, ein harmonisiertes Biodiversitätsmonitoring in Europa aufbaut sowie die die aktive Beteiligung von Akteuren aus Forschung und Innovation in IPBES und der CBD unterstützt. Biodiversa+ veröffentlicht jährlich gemeinsame Förderbekanntmachungen – kofinanziert durch die Europäische Kommission.

Vom 16. bis 18. November 2021 fanden in Brüssel die offizielle Auftaktveranstaltung von Biodiversa+ sowie die Abschlusskonferenz des ERA-Net Cofund BiodivERsA3, des bisherigen Vernetzungs-Projekts der Förderorganisationen, mit circa 100 Teilnehmenden vor Ort und bis zu 900 online zugeschalteten statt. In zahlreichen Beiträgen wurden die Errungenschaften von BiodivERsA bei der Gestaltung des Europäischen Forschungsraumes unter dem scheidenden BiodivERsA-Koordinator Xavier Le Roux, Fondation pour la Recherche sur la Biodiversité/Frankreich, gewürdigt. Unter anderem stellte Biodiversa+ Koordinatorin Hilde Eggermont, Belgian Science Policy Office/Belgien, Ziele, Rahmen und Struktur der neuen Partnerschaft vor. Rainer Sodtke, DLR Projektträger und Leiter des Biodiversa+ Arbeitsbereiches „Internationalisierung von Forschung und Innovation“, beschrieb die geplanten Aktivitäten für die Zusammenarbeit mit IPBES in seinen vier zentralen Funktionen sowie den UN-Umwelt-Konventionen, insbesondere dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD). Jean-Eric Paquet, Generaldirektor der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission, hob die besondere Rolle, die Biodiversa+ bei der Umsetzung der Europäischen Biodiversitätsstrategie zukommt, hervor. Außerdem wurde im Rahmen der Veranstaltung das Europäische Wissenszentrum zur Biodiversität (Knowledge Centre on Biodiversity) durch Giovanni De Santi, Gemeinsame Forschungsstelle der EU-KOM, offiziell eröffnet.