Bundesforschungsministerin Karliczek: Intakte Ökosysteme sind eine Frage langfristigen Wohlstandes

BMBF fördert Wertschätzung und Schutz der Artenvielfalt in Deutschland mit rund 25 Millionen Euro

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit rund 25 Millionen Euro Projekte zur Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Forschung soll dazu beitragen, neue Bewirtschaftungsmethoden und Naturschutzmaßnahmen zu entwickeln sowie Strategien, mit denen die Erhaltung von Pflanzen, Tieren und Insekten als Gewinn in wirtschaftlichen Bilanzen berücksichtigt wird. Mit der Förderung wird die BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt weiter ausgebaut. Anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt erklärt dazu Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Der Rückgang der Artenvielfalt und intakter Ökosysteme in Deutschland ist besorgniserregend. Die Vielfalt des Lebens ist unbezahlbar. Erkenntnisse aus der Wissenschaft zeigen, dass die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen durch den Menschen das Risiko für den Ausbruch von Infektionskrankheiten und Pandemien erhöht. Intensive Landnutzung, Waldrodung, Fragmentierung der Landschaft und Flächenversiegelung haben aber nicht nur gesundheitliche Risiken. Sie unterhöhlen das Fundament unserer Lebensweise und unseres Wohlstands. Für die Zerstörung von Ökosystemen als Lebensräume zahlen wir daher einen unermesslich hohen Preis. Doch das Wissen darum muss noch sehr viel mehr zu jedem einzelnen vordringen."

Im Rahmen der Fördermaßnahme „Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ starten 19 Forschungsprojekte zunächst mit einer einjährigen Konzeptphase. Die Forscher*innen untersuchen für zahlreiche Anwendungsbereiche, wie Biodiversität geschützt und intakte Ökosysteme wiederhergestellt werden können.

Die Forschung ist in einem hohen Maße anwendungsorientiert. Praxispartner aus Industrie, Handel, Landwirtschaft, Kommunen, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft sind an den Vorhaben beteiligt. Damit können die Ergebnisse der Forschung unmittelbare praktische Relevanz entfalten und direkt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland beitragen.

Die Fördermaßnahme ist Teil der 2019 gestarteten "Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt" des BMBF und wird vom DLR Projektträger von den Abteilungen Sozial-Ökologische Forschung (Stephanie Lorek, Dr. Carmen Richerzhagen) und Klimaanpassung und nachhaltige Landnutzung (Dr. Cornelia Andersohn) betreut.