Aktuelles aus dem BMU

Mit dem Förderbereich "Biologische Vielfalt" fördert das BMU durch seine Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) insbesondere auch Projekte in Entwicklungsländern, die Maßnahmen zum Aufbau von wissenschaftlichen Kapazitäten im IPBES-Kontext unterstützen.

Mit dem Förderbereich "Biologische Vielfalt" fördert das BMU durch seine Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) insbesondere auch Projekte in Entwicklungsländern, die Maßnahmen zum Aufbau von wissenschaftlichen und Umsetzungs-Kapazitäten im IPBES-Kontext unterstützen. Diese Maßnahmen sollen Länder und Regionen befähigen, umfassender in wissenschaftlichen IPBES-Prozessen mitzuwirken und vor allem zu Begutachtungen von IPBES-Assessments beizutragen.

Im Januar 2015 verabschiedete das IPBES-Plenum eine Liste der vorrangigen Bedarfe für Kapazitätsaufbau. Dazu gehört insbesondere "die Stärkung der Fähigkeit, nationale Bewertungen der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen durchzuführen, zu nutzen und zu verbessern". Im Rahmen der IKI fördert BMU deshalb das Projekt Supporting decision making and building capacity to support the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) through national ecosystem assessments (Laufzeit: 2019 - 2023). Das Projekt wird vom UNEP World Conservation Monitoring Centre (UNEP-WCMC) koordiniert und vorrangig in vier Ländern ausgeführt: Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Grenada, und Kambodscha. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ist Partnerinstitut im Projekt und hat die Aufgabe, die Einrichtung von Nationalen Biodiversitätsplattformen (NBP) zur Unterstützung der Nationalen Ökosystembewertungen (NEA) zu begleiten. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Dr. Johannes Förster, UFZ oder Dr. Kristina Raab, UFZ.

Das im Rahmen der IKI geförderte Projekt West African Biodiversity & Ecosystem Services (WABES, Laufzeit: 2017 - 2022) ist am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEP) der Universität Bonn angesiedelt und hat das vorrangige Ziel der Vernetzung und des Aufbaus von Kapazitäten in ganz Westafrika, um die Arbeitsprogramme des IPBES und insbesondere seine wissenschaftlichen Assessments zu unterstützen.

Die Initiative Biodiversity and Ecosystem Services Network (BES-Net) wird vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP, Hauptdurchführender des Projekts) in Partnerschaft mit UNEP-WCMC umgesetzt. Neben SwedBio und der norwegischen Umweltagentur unterstützt BMU die Initiative seit 2016 finanziell über IKI (Laufzeit derzeit bis 2028). Das Projekt BES-Net ist ein "Netzwerk von Netzwerken", das den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis für ein effektiveres Management von Biodiversität und Ökosystemen fördert und so zu langfristigem menschlichen Wohlergehen und nachhaltiger Entwicklung beitragen soll. BES-Net umfasst mittlerweile 113 Partnerorganisationen sowie 132 internationale Experten, die auf einer Online-Plattform Fragen zu verschiedenen IPBES-relevanten Themen beantworten. Auf nationaler Ebene engagiert sich BES-Net derzeit in vier Ländern (Kamerun, Kolumbien, Äthiopien und Vietnam), um nationale Kapazitäten für die Durchführung von NEAs in Übereinstimmung mit den IPBES-Richtlinien aufzubauen. BES-Net arbeitet auch in fünf verschiedenen Regionen, nämlich in Osteuropa, der Karibik, Afrika und Zentralasien. Auf regionaler Ebene konzentriert sich die Initiative auf die Unterstützung der Partner:innen bei der Integration der Ergebnisse thematischer IPBES-Assessments sowie globaler und regionaler Analysen.

Im bisherigen Verlauf von IPBES hat sich gezeigt, dass die Beteiligung der Regionen Osteuropa und Zentralasien an IPBES-Prozessen vergleichsweise gering ist. Hauptziel eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) aus Mitteln des BMU geförderten und vom Institut für Biodiversität-Netzwerk e.V. (ibn) in Regensburg geleiteten dreijährigen Projekts Kapazitätsaufbau für IPBES ist es daher, sowohl Wissenschaftler:innen, Vertreter:innen zuständiger Behörden und Organisationen der Zivilgesellschaft in der Region Südosteuropa und Zentralasien die Plattform IPBES vorzustellen als auch den Aufbau von Kompetenzen zur aktiven Beteiligung an IPBES zu unterstützen. Im Zeitraum 2017-2019 führte das Projekt gemeinsam mit Partner:innen vor Ort bereits drei regionale Workshops in Osteuropa und Zentralasien durch, für die Fortbildungsmaterial auch in russischer Sprache erstellt wurde. Ibn nimmt auch an der Pan-European Stakeholder Consultation (PESC) und den Aktivitäten des European & Central Asia Network of organisations engaging in IPBES (ECA) teil. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte den Projektleiter, Dr. Axel Paulsch, ibn.

Workshop Aserbaidschan

Workshop-Teilnehmer:innen aus Aserbaidschan, Almaty 2019.

Dr. Axel Paulsch

Die Implementierungsfortschritte der genannten IKI-Projekte werden auch regelmäßig auf den nationalen IPBES-Foren vorgestellt. Diese werden im Auftrag von BMU und BMBF von der Deutschen IPBES-Koordinierungsstelle in Vorbereitung eines IPBES-Plenums organisiert.