Prof. Dr. Aletta Bonn

"IPBES ist einer der wichtigsten internationalen Science-Policy Prozesse zum Biodiversitätsschutz. Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele Akteure konstruktiv einbringen, damit wir die globalen 2020 Ziele erreichen können."

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Prof. Dr. Aletta Bonn

Angaben zur Person:

Prof. Dr. Aletta Bonn, Ökologin 
Institutionelle Anbindung:
Helmholtz-Center for Environmental Research – UFZ
Friedrich-Schiller-Universität Jena
German Centre for Integrative Biodiversity Research (iDiv) Halle-Jena-Leipzig

Weitere Hintergrundinformationen zu Person und Institution:
www.ufz.de
www.ecology.uni-jena.de
www.idiv.de

Autorin in welcher Expertengruppe / Task Force (vergangen und gegenwärtig); ggf. weitere Funktionen im IPBES-Prozess

  • Beteiligung am Scopingprozess für IPBES-Arbeitsprogramm Element 2 (b); Regionale/subregionale Assessments zu Biodiversität und Ökosystemleistungen für die Region Europa und Zentralasien (ECA), abgeschlossener Prozess
  • Lead Author in Kapitel 7 des Assessments für IPBES-Arbeitsprogramm Element 3(b)(i); Thematisches Assessment zu Landdegradierung und Wiederherstellung; laufender Prozess
  • Review Editor für IPBES-Arbeitsprogramm 4c;  Verzeichnis relevanter Politikunterstützungsinstrumente und Methoden, laufender Prozess

Teilnahme an anderen IPBES-relevanten Aktivitäten
Co-Chair der IPBES-AG der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ)

Fragen:

Was ist Ihre Motivation, sich aktiv am IPBES-Prozess zu beteiligen?
Als zentraler Weltbiodiversitätsrat hat IPBES die Aufgabe, Stand und Trends von Biodiversität und Ökosystemleistungen zusammenzustellen und Handlungsmöglichkeiten für die Umsetzung der 2020 Ziele zu erarbeiten. Hier ist vielfältiges  Engagement notwendig, und ein Beitrag kann viele Experten aus Praxis und Politik erreichen.

Was ist für Sie das Besondere am Weltbiodiversitätsrat IPBES?
IPBES ist ein einmaliger Prozess für die systematische Zusammenführung des Wissens zu Biodiversität und Ökosystemleistungen. Besonders ist das globale politische Mandat und der proaktive Einbezug unterschiedlichster Wissensquellen und Stakeholder in diesen Prozess, was sicher auch die stärksten Herausforderungen darstellt.

Sie sind bereits schon länger bei IPBES-Prozessen beteiligt. Welche Erfahrungen haben Sie dort  bisher machen können und was hat Sie besonders beeindruckt?
IPBES hat die Aufgabe Assessments zu verschiedensten Erdregionen durchzuführen, in denen das Wissen und die Datengrundlagen ungleich verteilt sind. Dies ist nicht immer einfach, und IPBES versucht hier schnell zu effektiven Verfahren zu gelangen. Beeindruckt hat mich die Bereitschaft zur Öffnung für Expertise aus allen Bereichen, nicht nur der Wissenschaft.

An welchem Schwerpunktthema arbeiten Sie mit, und was wäre ein wertvolles Resultat aus Ihrer Sicht?
Ich habe mich als Lead Author für das Chapter 7: Scenarios of land degradation and restoration des Deliverable 3(b)(i): Thematic assessment on land degradation and restoration assessment experts zur Verfügung gestellt. Ein wichtiges Resultat wird das Aufzeigen von Alternativen für die Zukunft  und die Beleuchtung verschiedener Handlungsoptionen sein.

Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit "Wissenschafts-Politik-Schnittstellen" gemacht? Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie bei einer Mitarbeit an solchen Schnittstellen?
Mit langjähriger Erfahrung in der Naturschutzforschung an der Science-Policy Schnittstelle habe ich Erfahrung in Management von und Beitrag zu regionalen und nationalen Ökosystem Assessments. Beim UK NEA war ich als Autorin beteiligt und habe die IUCN UK Commission of Inquiry on Peatlands mit geleitet sowie den TEEB-DE Bericht zu Naturkapital und Klimapolitik mit herausgegeben. Die Chance dieser Schnittstellen Arbeit ist die Öffnung für den Dialog, das Zusammenführen unterschiedlichen Wissens und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen und ‚Roadmaps‘ für deren Umsetzung.

Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die Zukunft von IPBES?
IPBES ist einer der wichtigsten internationalen Science-Policy Prozesse zum Biodiversitätsschutz. Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele Akteure konstruktiv einbringen, damit wir die globalen 2020 Ziele erreichen können.